Page 16 - STIL 4 2022
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DER HAFERFLOCKEN- FRACHTER
Wie das Binnenschiff „Klostersande“ zu einem Wahrzeichen wurde
Ein dreimastiges Segelschiff ziert das Wappen von Elmshorn – doch das einzige schwimmende Wahrzeichen der Stadt ist ein Binnengütermotorschiff: Die „Klos tersande“ wurde 1968 als viertes und größtes Schiff der KöllnflockenWerke gebaut. Die kleine Flotte transportierte jährlich rund 50.000 t Hafer aus Nord deutschland und sogar der DDR über das Flüsschen Krückau zum Köllnflocken Werk nach Elmshorn.
In den 80er und 90erJahren verlager ten sich die Transporte auf die Straße, auch weil das Wasser und Schifffahrts amt Hamburg die Bundeswasserstraße Krückau nicht mehr vom Schlick befrei te. Ende der 90er konnte die „Klostersan de“ als letztes Schiff der KöllnFlotte nur noch mit halber Ladung fahren.
Deswegen stellte das Unternehmen die Transporte über die Krückau ein, ab dem Jahr 2000 wechselte das Schiff mehr fach den Besitzer. Als es 2013 zu einem Besuch in Elmshorn anlegte, begrüßten Hunderte Menschen den Heimkehrer und es gründete sich ein Förderkreis. Er kauf te das Schiff 2015 und hält es seitdem mit viel Engagement in Schuss. Heute gehört die restaurierte „Klostersande“ an ihrem Liegeplatz gegenüber dem alten KöllnWerk fest zum Elmshorner Stadt bild und dient als Veranstaltungsort. Der Laderaum ist zu einem 250 m2 großen „Festsaal“ mit Bühne ausgebaut, hier fin den unter anderem Konzerte und sogar Trauungen statt. Regelmäßig legt das fahrtüchtige Schiff in Elmshorn ab – oft ist es auf der Elbe, aber auch auf anderen Flüssen in Norddeutschland zu sehen.
Wenn die MS Klostersande ihren Liegeplatz im Elmshorner Stadt- hafen zu einer Fahrt über die Krückau verlässt, muss die Käpten-Jürs-Brücke hochge- klappt werden. An Bord: die Mitglieder des Förderkreises
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