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Page 28 - STIL 1 2020
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 PERSONAL
Echt stark: Nico Wonisch, Deutscher Meister 2017 Der Auszubildende der DESMA Elastomertechnik macht als Gewichtheber von sich reden
Sollten Sie heute Morgen auf der Waage gestanden haben, dann multiplizieren Sie doch bitte das, was Sie da abgelesen haben, mit
dem Faktor 1,7 – und Sie wissen, wie viele Kilos Sie stemmen müssten, um so stark zu sein wie Nico Wonisch. Der Auszu- bildende der Klöckner DESMA Elasto- mertechnik GmbH wiegt selbst 61 Kilo- gramm und hebt ein Gewicht von bis zu 106 Kilo – also mehr als das 1,7-fache seines Körpergewichts.
Nico Wonisch ist Gewichtheber und gilt mit seinen 20 Jahren in dieser Sport- art noch als „Junior“. Als er im September 2017 bei der DESMA Elastomertechnik GmbH, einer Tochter des Salzgitter- Konzerns, seine Ausbildung zum Werk- zeugmechaniker begann, hatte er bereits viele Wettkämpfe bestritten, schon im Alter von noch nicht einmal zehn Jahren hob Nico Wonisch erstmals eine Übungs- hantel aus Holz in die Höhe. „Ich war vom ersten Augenblick von diesem Sport begeistert“, erinnert er sich an diesen Tag, der ihn mit dem Sport bekannt machte.
Aber wie kommt man als Kind oder Jugendlicher, wenn alle Kameraden Fuß- ball oder Handball spielen, zum Gewicht- heben? Zumal sein Herz damals für den Triathlon, also den Dreikampf aus Rad- fahren, Schwimmen und Laufen schlug, wie er sich erinnert. Die Schule war’s die für ihre Schüler einen Schnuppertag im örtlichen Verein organisiert hatte.
Dazu muss man wissen, dass der deutsche Südwesten eine Gewichtheber- Hochburg ist. Unweit des DESMA- Standortes Fridingen ist Nico Wonischs Heimatverein TV Mengen ansässig. Für ihn tritt er bei Einzelwettkämpfen an, während er in der Oberliga für den ASV Ladenburg aktiv ist. Oberliga? Ja, im Ge- wichtheben gibt es eine Bundesliga, eine 2. Bundesliga und darunter Oberligen als dritthöchste Klasse.
Eine andere Sache, die man über das Gewichtheben wissen sollte: Es gibt zwei Disziplinen, das Reißen und das Stoßen. Beim Reißen hebt der Athlet die Hantel vom Boden gleich über den Kopf, beim Stoßen setzt er sie erst auf die Schulter, bis er sie in die Höhe stemmt. Nico Wo-
Nico Wonisch bei den Deutschen Meisterschaften 2019, bei denen er einen dritten Platz errang
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In „Zivil“ – als Auszubildender bei DESMA
nisch beherrscht wie jeder Gewichtheber beides. Dabei lernte er, dass es in diesem Sport nicht nur um Kraft geht, sondern vor allem um Technik. Um das Anfassen, das Umsetzen und die Kunst, die Mo- mente der Ruhe und Kraft in Einklang
zu bringen. „Das alles ist ein wichtiger Teil des Trainings“, erklärt Nico Wonisch. „Jeder Gewichtheber muss lernen, Bewe- gung und Kraft zu koordinieren.“
Hierfür fährt er nach Feierabend drei- bis viermal in der Woche zum Training, was nötig ist, um den Sport auf seinem Niveau auszuüben. Dabei hat er die Un- terstützung seines Arbeitgebers. „Dafür bin ich den beiden Geschäftsführern Martin Schürmann und Harald Zebedin sehr dankbar“, sagt Nico Wonisch.
„Wir verfolgen nicht nur seine sportli- che Laufbahn, sondern versuchen ihm zu helfen, wo wir können. Für Wettkämpfe und ein Trainingslager bekommt er auch mal frei“, sagt Fred Hermann, Leiter der gewerblich-technischen Ausbildung bei DESMA und Nicos väterlicher Freund. Sogar bei der Ausrüstung fehlt es nicht an Hilfe: Nico Wonischs Sportkleidung trägt den Schriftzug DESMA.
Fotos: barbellsforbreakfast, DESMA



















































































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