Bericht des Aufsichtsrates
Das Jahr 2023 war weiterhin von dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, fragilen Lieferketten, gestiegenen Energiepreisen und einer hohen Inflation geprägt. All dies führte zu einer anhaltend schwachen Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft. Hinzu kam auf geopolitischer Ebene der infolge des Terroranschlags vom 7. Oktober 2023 neu entfachte Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Dennoch verzeichnete der Salzgitter-Konzern einen ermutigenden Start in das Geschäftsjahr. Die Geschäftsbereiche Stahlerzeugung und Stahlverarbeitung profitierten zunächst noch von der außerordentlichen Entwicklung des Vorjahres und zu Jahresbeginn, bevor sich die Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal einzutrüben begann. Der Geschäftsbereich Handel litt unter den über den Großteil des Jahres fallenden Stahlpreisen, hingegen zeigte die Technologiesparte über das gesamte Jahr eine herausragende Performance.
Infolge der kriminellen Handlungen gegen die Aurubis AG mussten sowohl das Unternehmen selbst als auch die Salzgitter AG, die bezogen auf die Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien eine Beteiligung in Höhe von 29,99 % an der Aurubis AG hält, ihre Ergebnisprognose zunächst aussetzen und später reduzieren. Anfang November wurde infolge schwächerer Geschäftsaktivitäten auch die Umsatzprognose angepasst. Gleichwohl erzielte unser Unternehmen 2023 ein zufriedenstellendes Jahresergebnis, das aber gegenüber dem außerordentlich erfolgreichen Geschäftsjahr 2022 auf einem normalisierten Niveau lag.
Im März 2023 wurde aufgrund aktueller Erkenntnisse im Zuge der detaillierten Planung, des Baufortschritts sowie der allgemeinen Anlagenpreisentwicklung das Gesamtbudget für die erste Stufe des Programms SALCOS® auf 2,2 bis 2,4 Mrd. € angehoben. Der Konzern hat im Berichtsjahr weiterhin auf allen politischen Ebenen für die notwendige finanzielle Unterstützung des Programms geworben und sich für die Schaffung der für die Transformation von einer kohlebasierten zu einer CO2-armen Stahlerzeugung erforderlichen Rahmenbedingungen eingesetzt sowie seinerseits die technische und wirtschaftliche Planung, Vorbereitung und Umsetzung von SALCOS® weiter vorangetrieben. Am 18. April 2023 wurden diese Bemühungen durch Übergabe eines Fördermittelbescheids seitens der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Niedersachsen in Höhe von insgesamt rund 1 Mrd. € honoriert. Darüber hinaus setzte der Salzgitter-Konzern im Geschäftsjahr 2023 sein bestehendes Effizienzprogramm weiter konsequent fort und erhöhte das sich aus den Maßnahmen bis zum Jahr 2026 ergebende Ergebnisverbesserungspotenzial auf 200 bis 250 Mio. €.
Die Überwachung und Beratung des Vorstandes bei der Führung der Geschäfte
Der Aufsichtsrat ließ sich im Geschäftsjahr 2023 kontinuierlich über die Lage des Konzerns und den Geschäftsverlauf berichten. In quartalsweisen schriftlichen Berichten informierte der Vorstand den Aufsichtsrat ausführlich über die Ertragslage und die aktuelle Finanz- und Vermögenslage des Konzerns sowie über die Entwicklung auf den relevanten Märkten, den Geschäftsverlauf und die Investitionen in den einzelnen Geschäftsbereichen. Die Berichte enthielten ebenso Angaben über die Entwicklungen und Aktivitäten im Bereich Personal wie detaillierte Einschätzungen zu den Chancen und Risiken im weiteren Jahresverlauf. Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat in sechs Sitzungen mündlich eingehend über die jeweils aktuelle Lage des Konzerns und der bedeutenden Konzerngesellschaften sowie über gewichtige Geschäftsvorfälle und relevante Veränderungen unterrichten lassen. Der Geschäftsverlauf im Vergleich zur Unternehmensplanung wurde uns dargelegt. Abweichungen des Verlaufs von der Planung wurden uns im Einzelnen erläutert sowie von uns hinterfragt und diskutiert. Kompensierende Möglichkeiten wurden erörtert. Gegenstand der Sitzungen war zudem der Stand der Umsetzung des konzernweiten Effizienzprogramms „Performance 2026“ (vormals „FitStructure 2.0“). Besondere Aufmerksamkeit widmete der Aufsichtsrat der langfristigen Unternehmensplanung sowie dem Stand des Programms SALCOS®. Anhand eines vom Vorstand regelmäßig an den Aufsichtsrat gegebenen „Dashboards“ konnten wir zeitnah die Entwicklung des Programms SALCOS® verfolgen und – wenn erforderlich – kurzfristig in klärende Gespräche mit dem Vorstand einsteigen. Geschäftsvorgängen, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedurften, stimmte der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung zu. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates ließ sich darüber hinaus auch außerhalb der Sitzungen regelmäßig vom Vorsitzenden des Vorstandes über aktuelle Themen informieren.
Im Berichtsjahr trat der Aufsichtsrat in den Monaten März, Mai, September und Dezember jeweils zu einer ordentlichen Sitzung zusammen sowie im März und Juni jeweils zu einer außerordentlichen Sitzung und im Mai zu einer weiteren, konstituierenden Sitzung des neu gewählten Aufsichtsrates. Die Teilnahmequote bei den Sitzungen, die ausnahmslos als Präsenzsitzungen, gegebenenfalls unter Zuschaltung einzelner Mitglieder, abgehalten wurden, betrug insgesamt 95 %. Der Aufsichtsrat tagte überwiegend in Anwesenheit des Vorstandes, beriet sich aber regelmäßig zu Themen wie der Vorstandsvergütung und den wesentlichen Ergebnissen der Prüfung des Jahresabschlusses ohne Anwesenheit von Vorstandsmitgliedern. Regelmäßige Vorbesprechungen, die – zeitweise mit und zeitweise ohne Anwesenheit des Vorstandes – getrennt nach Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern stattfanden, dienten der Vorberatung der aktuellen Lage und anstehender Entscheidungen. Weder Aufsichtsrats- noch Vorstandsmitglieder haben dem Aufsichtsrat im Berichtsjahr Interessenkonflikte angezeigt.
Die im Geschäftsjahr neu in den Aufsichtsrat eingetretenen Mitglieder wurden nach der Mandatsübernahme – wie bei allen neuen Aufsichtsratsmitgliedern üblich – durch ein Onboarding-Programm in Form von detaillierten Informationen über den Konzern und seine verschiedenen Geschäftsaktivitäten sowie ein umfangreiches Handbuch mit weiteren für die Aufsichtsratstätigkeit relevanten Informationen unterstützt.
Die Beratungsschwerpunkte im Aufsichtsrat
Die außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrates am 2. März 2023 war schwerpunktmäßig dem Status des Programms SALCOS® gewidmet. In seiner Sitzung am 23. März 2023 beschäftigte sich der Aufsichtsrat – wie in den ordentlichen März-Sitzungen üblich – vorrangig mit dem vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss und dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 sowie dem zusammengefassten Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern über das Geschäftsjahr 2022. Die Vertreter des von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfers, der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, erläuterten die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Sie gingen dabei auch auf die Fragen der Aufsichtsratsmitglieder ein. Nach eingehender Prüfung der Abschlussunterlagen mithilfe des Berichts des Abschlussprüfers billigte der Aufsichtsrat den Jahres- und den Konzernabschluss.
Mit Blick auf das System zur variablen Vergütung der Mitglieder des Vorstandes stellte der Aufsichtsrat für den Performance Cash Award 2019 und den Jahresbonus 2022 anhand der festgelegten Leistungskriterien den Grad der Erreichung der vorgegebenen Ziele fest. Weiterhin verabschiedete er seinen Bericht an die Hauptversammlung, den Vergütungsbericht und die Beschlussvorschläge zu den einzelnen Tagesordnungspunkten der Hauptversammlung 2023. Darüber hinaus setzte sich der Aufsichtsrat mit dem nichtfinanziellen Bericht 2022 auseinander und stimmte nach eigener Prüfung dem Ergebnis der Prüfung des Berichts durch den Abschlussprüfer zu. Zudem erweiterte der Aufsichtsrat seine – am 13. Juli 2022 zunächst nur in Höhe der aus damaliger Sicht aufzubringenden Eigenmittel – erteilte Zustimmung zu den Investitionen in die erste Stufe des Programms SALCOS® dahingehend, dass das gesamte voraussichtliche Investitionsvolumen (also interne und externe Mittel) freigegeben wurde.
Der Aufsichtsrat beschäftigte sich weiterhin mit der Geschäftsentwicklung und dem Rechtsverhältnis zu einem seit geraumer Zeit ausgeschiedenen Vorstandsmitglied. Außerdem wählte er Herrn Gerald Heere zum weiteren Mitglied des Präsidiums, des Nominierungsausschusses und des Strategieausschusses. Schließlich stimmte der Aufsichtsrat der Veräußerung der BERG EUROPIPE Holding Corp., einer Tochtergesellschaft der EUROPIPE GmbH, an welcher die Salzgitter AG zu 50 % mittelbar beteiligt ist, samt Tochtergesellschaften zu.
Hauptgegenstände der Beratungen des Aufsichtsrates in seiner ordentlichen Sitzung am 25. Mai 2023 bildeten die Geschäftsentwicklung und das Ergebnisverbesserungsprogramm sowie der Status des Programms SALCOS®. Nach der Neuwahl des Aufsichtsrates durch die Hauptversammlung am 25. Mai 2023 konstituierte sich das Gremium noch am gleichen Tag in teilweise neuer Zusammensetzung. Es wurden der Vorsitzende und sein Stellvertreter gewählt sowie die Ausschüsse festgelegt und ihre Mitglieder bestimmt.
In seiner außerordentlichen Sitzung am 16. Juni 2023 befasste sich der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig mit der künftigen Besetzung im Vorstand. Angesichts des im Frühjahr 2024 anstehenden Eintritts des Vorstandes für Finanzen, Herrn Burkhard Becker, in den Ruhestand, bestellte der Aufsichtsrat nach einem strukturierten Such- und Auswahlprozess Frau Birgit Potrafki für den Zeitraum vom 1. Februar 2024 bis zum 31. Januar 2027 zum Mitglied des Vorstandes der Salzgitter AG und verlängerte die Bestellung von Herrn Becker letztmalig bis zum 31. März 2024. Außerdem stimmte der Aufsichtsrat der Veräußerung der Beteiligung an der Borusan Mannesmann Boru Yatirim Holding A. S. zu und ließ sich einen Überblick über die Geschäftsentwicklung des Konzerns geben.
In seiner Sitzung am 28. September 2023 ließ sich der Aufsichtsrat vom Leiter der Abteilung Investor Relations der Salzgitter AG über die Ergebnisse einer mit externer Unterstützung durchgeführten Investor Relations Perception Study informieren. Außerdem beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Überprüfung der Vorstandsvergütung und der jüngsten Geschäftsentwicklung und informierte sich über den aktuellen Stand des Programms SALCOS®. Er ließ sich zudem vom Vorstand schriftlich und mündlich ausführlich über das Compliance-Management-System des Konzerns und über untersuchte Vorgänge berichten.
Am 7. Dezember 2023 diskutierte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand eingehend die von diesem vorgelegte und erläuterte Unternehmensplanung für die Geschäftsjahre 2024 bis 2026. Außerdem ließ er sich über den aktuellen Stand des Programms SALCOS® berichten. Weitere Gegenstände der Beratungen in dieser Sitzung waren die für die variable Vorstandsvergütung 2024 anstehende Festlegung der qualitativen Kriterien zur Bewertung der individuellen Leistung der Vorstandsmitglieder sowie der Stakeholder-Ziele in Form von Nachhaltigkeitszielen für die Performance-Periode von 2024 bis 2027. Der Aufsichtsrat befasste sich zudem mit den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex für die Abgabe der Entsprechenserklärung 2023. Darüber hinaus bestellte er Herrn Gunnar Groebler für einen Zeitraum von weiteren fünf Jahren bis zum 30. September 2029 zum Vorsitzenden des Vorstandes der Salzgitter AG. Schließlich ließ er sich über die öffentlich bekannt gewordenen Diebstahls- und Betrugsvorgänge bei der Aurubis AG informieren.
Die Arbeit der Ausschüsse
Zur Vorbereitung seiner Beratungen und Entscheidungen hat der Aufsichtsrat ein Präsidium, einen Prüfungs-, einen Strategie- und einen Nominierungsausschuss gebildet.
Das Präsidium trat 2023 viermal in Präsenz zusammen. Dabei beschäftigte es sich insbesondere mit der Geschäftsentwicklung und dem Programm SALCOS®. Weiterhin befasste sich das Präsidium mit der Nachfolgeplanung im Vorstand, der Unternehmensplanung, der Überprüfung der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung, den Bestandteilen der variablen Vorstandsvergütung, den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, geplanten Veräußerungen von Beteiligungen, Fragen rund um das Themengebiet Nachhaltigkeit sowie den öffentlich bekannt gewordenen Diebstahls und Betrugsvorgängen bei der Aurubis AG.
Die Mitglieder des Prüfungsausschusses kamen im Berichtszeitraum zu fünf Sitzungen zusammen, von denen die erste als Webkonferenz, alle übrigen aber in Präsenz abgehalten wurden. Im März bereiteten sie – wie üblich – die Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses 2022 durch das Aufsichtsratsplenum in Anwesenheit von Vertretern des Abschlussprüfers vor, insbesondere durch eingehende Befassung mit den jeweiligen Prüfungsberichten und dem mündlichen Bericht der Vertreter des Abschlussprüfers über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung. Zu diesem Zweck tagte der Prüfungsausschuss zweimal: am 9. März ausschließlich mit Vertretern des Abschlussprüfers und am 21. März noch einmal mit diesen und dem Vorstand. Der Prüfungsausschuss sah im Rahmen seiner Prüfung keinen Anlass für Beanstandungen und empfahl dem Plenum, die Abschlüsse zu billigen.
In gleicher Weise prüften die Mitglieder des Prüfungsausschusses vorbereitend den nichtfinanziellen Bericht 2022 und diskutierten die Ergebnisse der Prüfung des Vergütungsberichts. Zudem befasste sich der Prüfungsausschuss routinemäßig erneut mit der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, dort insbesondere mit seinen Nichtprüfungsleistungen, und der Qualität der Abschlussprüfung. Beratungsschwerpunkte der weiteren Sitzungen des Prüfungsausschusses waren die IT-Sicherheit und die IT-Strukturen, die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems. Zudem ließ sich der Prüfungsausschuss eingehend über das Compliance-Management-System des Konzerns und die Compliance-Maßnahmen informieren. Darüber hinaus befasste sich der Prüfungsausschuss mit der Vorbereitung des Vorschlags des Aufsichtsrates zur Bestellung des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2023 durch die Hauptversammlung, der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer. Die quartalsweise Finanzberichterstattung des Konzerns wurde vor ihrer Veröffentlichung mit dem Vorstand ausführlich erörtert. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses stand auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Dialog mit dem Abschlussprüfer.
Im März 2024 empfahl der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsratsplenum nach eingehender Vorprüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses 2023, die Abschlüsse zu billigen. Seine Vorprüfung des nichtfinanziellen Berichts 2023 führte ebenfalls zu keinen Beanstandungen.
Eine Sitzung des Strategieausschusses fand im Jahr 2023 als Präsenzsitzung statt. Zentrales Thema war das Programm SALCOS®, insbesondere dessen weitere Ausbaustufen.
Der Nominierungsausschuss tagte im Jahr 2023 einmal in Präsenz, um über die Zusammensetzung des Aufsichtsrates für die Amtsperiode 2023 bis 2028 zu beraten.
Befassung mit Nachhaltigkeitsthemen
Ein wiederkehrendes, zentrales Thema der Arbeit des Aufsichtsrates ist die Befassung mit Nachhaltigkeitsfragen. Im Zentrum steht dabei das Programm SALCOS®, das auf eine nahezu klimaneutrale Stahlproduktion des Unternehmens gerichtet ist. Es ist einschließlich entsprechender Vorbehandlung im Präsidium fester Tagesordnungspunkt jeder ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates, war aber auch schwerpunktmäßiger Gegenstand einer außerordentlichen Sitzung des Plenums sowie zentrales Thema der Strategieausschusssitzung. Über die Beratungen in den Ausschüssen wurde in der jeweils folgenden Plenumssitzung berichtet. An den Plenumssitzungen nahm auch der Leiter des Geschäftsbereiches Stahlerzeugung teil, der als Geschäftsführer der Salzgitter Flachstahl GmbH das Programm mitverantwortet.
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat im Jahr 2022 für das Jahr 2023 und im Jahr 2023 für das Jahr 2024 für Zwecke der variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder als nichtfinanzielle Ziele ausschließlich solche mit den Vorstandsmitgliedern vereinbart, die dem Bereich der Nachhaltigkeit zuzuordnen sind (Bewältigung des demografischen Wandels, Aus- und Weiterbildungskonzepte im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung, Verbesserung von ESG-Ratings, Reduzierung des Unfallgeschehens, Absicherung der Versorgung mit Grünstrom, Ausbau des Schrott-Recyclings).
Das Compliance-Management-System und untersuchte Vorgänge sind regelmäßiger Gegenstand der Herbstsitzung des Aufsichtsratsplenums, die durch eine entsprechende vertiefte Befassung des Prüfungsausschusses mit diesem Thema vorbereitet wird. Die Berichterstattung im Plenum erfolgt durch den Leiter der Konzernrechtsabteilung, im Prüfungsausschuss durch den Leiter Compliance- Management des Konzerns.
Besondere Expertise im Bereich der Nachhaltigkeit ist im Prüfungsausschuss in Person von Herrn Prof. Schindler, der sich im Rahmen seiner langjährigen Aufsichtsratstätigkeit intensiv mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung und ihrer Prüfung beschäftigt hat, und Frau Hardekopf, die seit vielen Jahren als Geschäftsführerin bzw. Mitglied des Vorstandes das Finanzressort und damit auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung des von ihr geführten Unternehmens verantwortet, vorhanden. Die Einrichtung eines gesonderten Nachhaltigkeitsausschusses sieht der Aufsichtsrat zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht als angezeigt an, zumal neben der regelmäßigen Befassung des Aufsichtsratsplenums mit Nachhaltigkeitsthemen diese auch in den verschiedenen vorhandenen Ausschüssen mit ihrer jeweiligen unterschiedlichen Schwerpunktsetzung behandelt werden. Innerhalb des Vorstandes ist das Thema Nachhaltigkeit schwerpunktmäßig im Ressort des Vorstandsvorsitzenden verortet, wobei Arbeitnehmerbelange in die Zuständigkeit des Personalvorstandes fallen.
Die Jahresabschluss- und Konzernabschlussprüfung
In seiner Sitzung am 14. März 2024 beschäftigte sich der Aufsichtsrat intensiv mit dem Jahresabschluss der Salzgitter AG und dem Konzernabschluss jeweils zum 31. Dezember 2023 sowie dem zusammengefassten Lagebericht der Aktiengesellschaft und des Konzerns über das Geschäftsjahr 2023. Zuvor hatte der von der Hauptversammlung gewählte Abschlussprüfer, die EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, beide Abschlüsse sowie den Konzernlagebericht geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Er testierte die Übereinstimmung der Bilanzierung, Bewertung und Konsolidierung im Konzernabschluss mit den in der EU anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS). Des Weiteren wurde bestätigt, dass der Konzernlagebericht ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns gibt. Außerdem bestätigte der Abschlussprüfer im Rahmen seiner Beurteilung des Risikofrüherkennungssystems, dass der Vorstand die nach dem Aktiengesetz geforderten Maßnahmen getroffen hat, um Risiken frühzeitig zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.
Der Jahresabschluss der Salzgitter AG, der Konzernabschluss, der zusammengefasste Lagebericht der Gesellschaft und des Konzerns, der Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben dem Aufsichtsrat zur Prüfung vorgelegen. An der Beratung des Jahres- und des Konzernabschlusses nahmen Vertreter des Abschlussprüfers teil und erläuterten die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung.
Nach dem abschließenden Ergebnis der eigenen Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts erhob der Aufsichtsrat keine Einwendungen. Er stimmte dem Ergebnis der Prüfung seitens des Abschlussprüfers zu und billigte den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Vorschlag des Vorstandes bezüglich der Verwendung des Bilanzgewinns wurde nach Diskussion von uns akzeptiert.
Der nichtfinanzielle Bericht
Gegenstand der Aufsichtsratssitzung am 14. März 2024 war außerdem der gesonderte zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht für 2023. Zuvor hatte die EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, diesen im Auftrag des Aufsichtsrates einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen. Der Prüfer bestätigte, dass ihm keine Sachverhalte bekannt geworden sind, die ihn zu der Auffassung gelangen lassen, dass der Bericht in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit dem § 315c i. V. m. §§ 289c bis 289e HGB und der Taxonomieverordnung aufgestellt worden ist.
Nach eigener Prüfung schloss sich der Aufsichtsrat diesem Ergebnis der Prüfung durch die EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft an.
Die Veränderungen im Aufsichtsrat
Im Laufe des Jahres 2022 hatten die Herren Flach und Hilbers, beide Vertreter der Anteilseigner, ihre Mandate jeweils zum Ablauf des 31. Dezember 2022 niedergelegt, Herr Keller, Vertreter der Arbeitnehmer, zum Ablauf des 31. Januar 2023.
Als Nachfolger bis zum Ablauf der zu diesem Zeitpunkt laufenden Amtsperiode des Aufsichtsrates wurden folgende neue Mitglieder gerichtlich bestellt:
- Frau Karin Hardekopf als Nachfolgerin von Herrn Flach mit Wirkung zum 1. Januar 2023,
- Herr Gerald Heere als Nachfolger von Herrn Hilbers mit Wirkung zum 3. Januar 2023 und
- Herr Marco Gasse als Nachfolger von Herrn Keller mit Wirkung zum 21. Februar 2023.
Darüber hinaus gab es bis zum Abschluss der Hauptversammlung am 25. Mai 2023 – mit Ausnahme der bereits dargestellten Änderungen in der Zusammensetzung seiner Ausschüsse – keine Veränderungen im Aufsichtsrat.
Mit Ablauf der Hauptversammlung endete sodann turnusmäßig die Amtsperiode des Aufsichtsrates. Es schieden – nach langjähriger Mitgliedschaft – aufseiten der Anteilseignervertreter Frau Prof. Dr. Dr.-Ing. Birgit Spanner-Ulmer sowie aufseiten der Arbeitnehmervertreter Herr Volker Mittelstädt aus.
Die Hauptversammlung wählte Frau Dr. Susanna Zapreva-Hennerbichler neu zum Mitglied des Aufsichtsrates. Die übrigen Anteilseignervertreter wurden wiedergewählt.
Zum Vertreter der Arbeitnehmer ist von dem zuständigen Gremium der Arbeitnehmer Herr Dirk Markowski neu gewählt worden. Die übrigen Arbeitnehmervertreter wurden wiedergewählt.
Die Veränderungen im Vorstand
Abgesehen von der bereits dargestellten Bestellung von Frau Birgit Potrafki mit Wirkung zum 1. Februar 2024 gab es im Geschäftsjahr 2023 keine weiteren Veränderungen im Vorstand.
Dank des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat dankt Frau Prof. Dr. Dr.-Ing. Spanner-Ulmer und Herrn Mittelstädt für ihre langjährige Tätigkeit zum Wohle des Unternehmens.
Wir danken dem Vorstand sowie allen Mitarbeitenden des Konzerns für die geleistete Arbeit und ihren Einsatz im Geschäftsjahr 2023.