Glossar
Betriebswirtschaftliche Begriffe
A
Akquisition
Kauf eines Unternehmens beziehungsweise dessen Teilerwerb.
Anlagevermögen
Vermögensgegenstände, die dauernd dem Geschäftsbetrieb einer Unternehmung dienen sollen. Dabei unterscheidet man zwischen:
- Sachanlagen
Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen und Maschinen etc. - Immaterielle Vermögenswerte
Geschäfts- und Firmenwert (Goodwill/Badwill), Patente, Lizenzen, Entwicklungskosten etc. - Finanzanlagen
Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen, Beteiligungen, Wertpapiere des Anlagevermögens etc.
At equity
Methode der Kapitalkonsolidierung, bei der das anteilige Eigenkapital einer Beteiligungsgesellschaft bewertet wird.
Außenumsatz
Anteil des Gesamtumsatzes, der aus Transaktionen mit Gesellschaften außerhalb des Konsolidierungskreises der Salzgitter AG entsteht.
B
Bilanzgewinn
Ergebnis des Jahresabschlusses der Salzgitter AG, ermittelt nach deutschem Handelsrecht. Dieses Ergebnis ist für die Ausschüttung an die Aktionäre maßgeblich.
C
Capital Employed
Summe aus Eigenkapital, Steuerrückstellungen (ohne latente Steuern) und zinspflichtigen Verbindlichkeiten. Im Eigenkapital sind die Anteile fremder Gesellschafter enthalten.
Cashflow
- aus laufender Geschäftstätigkeit
Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel, soweit nicht durch Investitions-, Desinvestitions- oder Finanzierungstätigkeit beeinflusst. - aus der Investitionstätigkeit
Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel aus Investitionen/Desinvestitionen. - aus der Finanzierungstätigkeit
Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel aus Finanzierungstätigkeiten: Begebung/Rückzahlung von Anleihen, Aufnahme/Tilgung von Krediten, Ausgabe/Rückkauf von Aktien etc.
Corporate Compliance
Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien.
Corporate Governance
Bezeichnung für die verantwortliche Unternehmensleitung und -kontrolle. Zur Verbesserung der Unternehmensführung wurde von der Bundesministerin für Justiz im Jahre 2001 die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance-Kodex eingesetzt, um die in Deutschland geltenden Regeln für Unternehmensleitung und -überwachung transparenter zu machen und die Unternehmensverfassung deutscher Kapitalgesellschaften zu verbessern.
E
EAV (Ergebnisabführungsvertrag)
Als Ergebnisabführungsvertrag wird ein Unternehmensvertrag bezeichnet, bei dem sich ein Unternehmen dazu verpflichtet, den ganzen Gewinn an ein anderes Unternehmen abzuführen (§ 291 I AktG). Der andere Vertragspartner hat jeden während der Vertragsdauer entstehenden Jahresfehlbetrag auszugleichen (Verlustübernahme gemäß § 302 I AktG).
EBIT (Earnings before Interest and Taxes)
Ergebnis vor Steuern korrigiert um das Zinsergebnis.
EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization)
Ergebnis vor Steuern korrigiert um das Zinsergebnis und Abschreibungen.
EBT (Earnings before Taxes/Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit)
Ergebnis vor Steuern.
Eigenkapital
Mittel, die dem Unternehmen von den Eigentümern durch Einzahlung und/oder Einlage bzw. aus einbehaltenen Gewinnen zur Verfügung stehen.
Entsprechenserklärung
Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG zur Umsetzung der Empfehlung der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance-Kodex.
Exposure
Volumen, welches einem (bestimmten) Risiko ausgesetzt ist.
F
Forfaitierung
Verkauf von Exportforderungen unter Ausschluss des Rückgriffes auf bisherige Forderungseigentümer (Lieferant), in der Regel an eine Bank.
Free Float (Streubesitz)
Teil des Aktienkapitals, der an der Börse frei gehandelt wird.
Fremdkapital
Rückstellungen, Verbindlichkeiten und passivische Rechnungsabgrenzungsposten.
H
Holding
Gesellschaft, die Anteile an anderen Gesellschaften hält und selbst nicht operativ tätig ist.
I
IAS/IFRS
„International Accounting Standards”/„International Financial Reporting Standards”: Rechnungslegungsnorm, die eine international vergleichbare Bilanzierung gewährleisten soll.
Impairment
Außerplanmäßige Wertminderung von Aktiva, wie zum Beispiel immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, in Höhe des Betrags, um den die fortgeführten Anschaffungskosten den am Markt erzielbaren Betrag überschreiten.
J
Joint Venture
Kooperationen von mindestens zwei Unternehmen, die voneinander unabhängig bleiben und unter gemeinschaftlicher Führung wirtschaftliche Tätigkeiten durchführen.
K
Konsolidierung
Bezeichnung für die in den Konzernabschluss einzubeziehenden Unternehmen.
L
Latente Steuern
Aufgrund von temporären Differenzen zwischen den im Konzernabschluss angesetzten Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden zukünftig wahrscheinlich eintretende Steuerent- und -belastungen.
M
Marktkapitalisierung (Börsenkapitalisierung)
Aktueller Börsenwert einer börsennotierten Firma. Die Marktkapitalisierung errechnet sich aus dem Produkt von Aktienkurs und Anzahl der Aktien. Die Deutsche Börse AG berechnet die Marktkapitalisierung für die Indexgewichtung aus dem Produkt von Aktienkurs und Free Float.
Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Waren, Reserveteile, Werksgeräte sowie für bezogene Leistungen wie Energien, umsatzbezogene Lohnarbeiten und innerbetriebliche Transportkosten.
N
Natural Hedging
Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre, der den Umstand bezeichnet, dass Unternehmen Produktionskapazitäten in Absatzländer verlagern, um Wechselkursschwankungen zu umgehen.
O
Obligomanagement
Steuerung der gesamten Zahlungsverpflichtungen eines Unternehmens.
P
Pensionsrückstellungen
Rückstellungen, die aufgrund der Versorgungszusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet werden. Die Versorgungsverpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (IFRS) beziehungsweise Teilwertverfahren (HGB) ermittelt und auf Basis versicherungsmathematischer Annahmen und Berechnungen bewertet.
Personalaufwand
Aufwendungen für Löhne und Gehälter sowie für soziale Abgaben, Altersversorgung und für Unterstützung. Nicht enthalten ist der Zinsanteil der Rückstellungszuführung für Pensionsrückstellungen, welcher im Finanzergebnis ausgewiesen ist.
R
ROCE (Return on Capital Employed)
Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Quotient aus EBIT und Capital Employed.
S
Segmentumsatz
Anteil des Gesamtumsatzes, der aus Transaktionen zwischen Gesellschaften innerhalb des Konsolidierungskreises, aber in unterschiedlichen Geschäftsbereichen sowie mit Gesellschaften außerhalb des Konsolidierungskreises der Salzgitter AG resultiert.
Stakeholder
Aktionäre, Arbeitnehmer und sonstige dem Unternehmen verbundene Gruppen.
U
Umlaufvermögen
Vermögensgegenstände, die nicht dauernd dem Geschäftsbetrieb einer Unternehmung dienen sollen. Zum Umlaufvermögen zählen beispielsweise Vorräte sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
V
Volatilität
Ausmaß der Schwankungen eines Basiswertes (zum Beispiel Aktienkurs).
W
Wandelschuldverschreibung
Wertpapier, das den Inhaber berechtigt, es gegen eine bestimmte Anzahl von Aktien der emittierenden Aktiengesellschaft innerhalb einer definierten Frist einzutauschen
Technische Begriffe
B
Bauelemente
Bauteile aus profilierten, oberflächenbeschichteten Stahlblechen, die in der Bauindustrie als Wand- und Deckenelemente bzw. zur Außenverkleidung von Gebäuden verwendet werden.
Beschichten
Überziehen von Stahlblech mit Zink, organischen Materialien, Lacken oder Folien, vornehmlich zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit.
Bleche
- Feinblech
Nicht oberflächenbeschichtetes Blech mit einer Dicke von kleiner 3 mm, das üblicherweise durch Kaltwalzen erzeugt wird. - Grobblech oder Quartoblech
Stahlblech mit einer Dicke von mindestens 3 mm. Es wird hauptsächlich im Maschinen- und Gerätebau, der Bauindustrie, im Schiffsbau und für Rohre mit großem Durchmesser benötigt.
Bramme
Im Stranggussverfahren aus Rohstahl hergestelltes Vorprodukt für die Erzeugung von gewalztem Flachstahl.
E
Elektrolichtbogenofen
Aggregat, in dem Stahlschrott mithilfe von Strom eingeschmolzen wird. Das entstehende Produkt wird Elektrostahl genannt.
F
Flachstahl
Flachstahl entsteht durch das Warm- und Kaltwalzen von Brammen und gegebenenfalls weitere Schritte. Im engeren Sinne versteht man hierunter Stahlblech mit einer Dicke von unter 30 mm, das hauptsächlich in der Fahrzeug- und Hausgeräteindustrie verwendet wird.
H
Halbzeug
Oberbegriff für das Vormaterial aus Rohstahl für die Verwendung in Walzwerken (Brammen, Vorblöcke, Röhrenrund).
HFI-Schweißen
Verfahren zur Herstellung von Schweißnähten auf Basis elektromagnetischer Induktion.
Hochofen
Schachtofen, der mit hitzebeständigen (feuerfesten) Steinen ausgemauert ist und von integrierten Hüttenwerken eingesetzt wird, um Roheisen aus Eisenerz zu erschmelzen.
K
Kaltwalzen
Umformverfahren bei Raumtemperatur. Durch Kaltwalzen wird zum Beispiel aus Warmbreitband Feinblech erzeugt.
Koks
Reduktionsmittel, das im Hochofen zum Erschmelzen des Roheisens aus Eisenerz benötigt wird. Koks wird in einer Kokerei durch Erhitzung von bestimmten Kohlensorten (Kokskohle) unter Luftabschluss produziert.
Kuppelgas/Gichtgas
Brennbares Prozessgas als Nebenprodukt bei der Erzeugung von Grundstoffen.
O
Oberflächenbeschichtete Stahlerzeugnisse
Produkte, die nach bestimmten Verfahren mit einer metallischen oder organischen Oberflächenschicht versehen wurden, zum Beispiel durch Verzinken oder Farbbeschichten.
P
Präzisrohre
Nahtlose oder geschweißte Stahlrohre, die hauptsächlich im Maschinenbau und in der Automobilindustrie verwendet werden.
Profile
Langstahlprodukte, wie Träger und Spundwand, die primär im Hoch- respektive Tiefbau Verwendung finden.
R
Reduktionsmittel
Kohlenstoffträger wie Koks, Kohle oder Heizöl, die im Hochofenprozess zur Umwandlung von Eisenerz (Eisenoxid) zu Roheisen dienen.
Rohre
- Geschweißte Rohre
Rohre aus Grobblech oder Warmbreitband, die mittels Schweißen hergestellt werden. Man unterscheidet längsgeschweißte Rohre (bei denen die Schweißnaht entlang der Längsachse des Rohres verläuft) und spiralgeschweißte Rohre (bei denen die Schweißnaht spiralförmig über den Umfang des Rohres angeordnet ist). - Nahtlose Rohre
Rohre aus Röhrenrund. Nach dem Erhitzen entsteht über verschiedene Verfahren (unter anderem Pilgerverfahren) erst ein Hohlkörper, der dann durch Walzen und gegebenenfalls Ziehen auf die Endabmessung gebracht wird.
Röhrenrund
Im Stranggussverfahren aus Rohstahl hergestelltes Vorprodukt für die Erzeugung von nahtlosen Rohren.
S
SALCOS® (SAlzgitter Low CO2 Steelmaking)
https://salcos.salzgitter-ag.com
Sandwichelemente
Montagefertige Dach- und Wandelemente bestehend aus zwei dünnen Metalldeckschichten, die über einen Dämmstoffkern schubfest miteinander verbunden sind.
Sinteranlage
Produziert aus feinkörnigen Rohstoffen stückigen Eisenerz-Sinter für den Einsatz in den Hochöfen. Dabei werden zunächst sorgfältig vorbereitete Gemische gebildet, die aus Feinerzen, Konzentraten, Zuschlägen sowie Unterkorn, das bei Absiebung der stückigen Möllerkomponenten am Hochofen anfällt, bestehen. Wertstoffe aus der Produktionskette der gesamten Hütte werden ebenfalls in die Gemische eingebracht. Mithilfe eines geeigneten Brennstoffes wird nach Zündung im Saugzugverfahren Eisenerzsinter erzeugt. Brennstoff ist in der Regel Koksgrus, der aus der Absiebung von Stückkoks am Hochofen stammt.
Stranggießen
Halbkontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Brammen, Vorblöcken und Röhrenrund aus schmelzflüssigem Stahl.
T
Tailored Blanks
Gefügte Platinen, bestehend aus Stahlblechen unterschiedlicher Form, Güte und Eigenschaft, die mittels Laserstrahlschweißen verbunden werden. Die Automobilhersteller fertigen aus Tailored Blanks Pressteile für den Fahrzeugbau.
W
Walzstahl
Summe aller Endprodukte, die durch Umwandlung in Walzwerken erzeugt werden.
Warm(breit)band
Warmgewalztes und zu Coils aufgehaspeltes Stahlband, das als Vormaterial für das Kaltwalzen verwendet oder als Zwischenprodukt (zum Beispiel als Bandblech) verkauft wird.
Warmwalzen
Umformverfahren bei hohen Temperaturen, bei dem aus Halbzeug in unterschiedlichen Walzwerken Warmbreitband, Grobblech, Profile oder nahtlose Rohre erzeugt werden.