"Die Chance MRW beim Schopfe gepackt"

08.08.2001 | Salzgitter AG


"Die Chance MRW beim Schopfe gepackt"

Hauptversammlung des Salzgitter-Konzerns beschließt neue Unternehmensorganisation

Das Urteil der Aktionärsvertreter war einhellig: "Sie haben gute Arbeit geleistet", lobte Klaus Malottke von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz und Hartmut Conze von der Schutzvereinigung der Kleinaktionäre, bezeichnete seine Stimmung als "fast euphorisch, ... die Salzgitter AG hat die Chance MRW beim Schopfe gepackt".

Bei solch positiver Grundstimmung auf der Hauptversammlung der Salzgitter AG fiel auch die Zustimmung der Aktionäre zu den Entscheidungsvorschlägen des Unternehmens nahezu einstimmig aus. So wird das Unternehmen seit dem 1. Juli 2001 von einer Management-Holding geleitet, die fünf Unternehmensbereiche führt.

Dies sind Stahl, Verarbeitung, Dienstleistungen, Handel und Röhren. Stahl und Röhren haben jeweils eine eigene Zwischenholding. Neu gegründet wurde die Salzgitter Stahl GmbH als Zwischenholding für die Salzgitter Flachstahl GmbH, die Peiner Träger GmbH sowie die Ilsenburger Grobblech GmbH. Neu ist ebenfalls die Salzgitter Großrohre GmbH, die zunächst in den Unternehmensbereich Verarbeitung eingegliedert wird. Die Management-Holding hat die Vorstandsbereiche Vorstand, Personal, Finanzen, Technik/Stahl, Handel/Vertrieb und Röhren.

Die neue Unternehmensorganisation trage der veränderten Größe des Konzerns durch den Erwerb der Mannesmannröhren-Werke Rechnung, erklärte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Leese. Die Trennung von operativem Geschäft und strategischer Führung sei jetzt notwendig.

Besonders erfreut zeigten sich die Aktionäre von der Kursentwicklung. Der Wert der Salzgitter-Aktie sei seit Oktober 1999 um 30 % gestiegen und habe sich damit deutlich von anderen Stahlwerten abgekoppelt, berichtete Leese. Ein Beschluss fiel den Aktionären besonders leicht: Vom Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 1999/2000 wird eine Dividende von 0,40 je Aktie und für das Rumpfgeschäftsjahr (01.10.2000 - 31.12.2000) eine Dividende von 0,15 je Aktie ausgeschüttet. Einschließlich der Steuergutschrift 0,17 je Aktie für das Geschäftsjahr 1999/2000 gibt es eine Dividende von 0,72 je Aktie. Dies entspricht eine Dividendenrendite von 7 %, was einen Spitzenwert im nationalen und internationalen Vergleich darstellt.

Wichtige Personalentscheidungen teilte der Vorsitzende des Aufsichtsrats Dr. Wilfried Lochte mit. Mitglieder im Holding-Vorstand sind ab dem 01. April 2001 Dr. Volker Schwich für den Bereich Stahl/Technik und ab dem 1. Juli 2001 Helmut F. Koch für den Bereich Röhren.

Dr. Schwich wird Nachfolger von Arnold Jacob, der das Unternehmen am 31. März 2002 nach Erreichen der Altersgrenze verlassen wird. Helmut F. Koch ist Vorstandsvorsitzender der Mannesmannröhren-Werke und tritt bei Beibehaltung seiner bisherigen Funktionen in den Holding-Vorstand ein.