Glänzender Verlauf der ersten neun Monate 2006 – Eigenkapital des Konzerns um 64 % auf über 3 Mrd. € gestiegen

14.11.2006 | Salzgitter AG


Glänzender Verlauf der ersten neun Monate 2006 – Eigenkapital des Konzerns um 64 % auf über 3 Mrd. € gestiegen

9 Monate 2006

Der Salzgitter-Konzern hat im dritten Quartal 2006 neue Bestmarken für Umsatz und Gewinn gesetzt. Dazu trugen sowohl der sehr erfreuliche Verlauf des operativen Geschäfts in den Bereichen Stahl, Röhren und Handel als auch der hohe Gewinn aus dem Verkauf der 17,2 %-Beteiligung an dem französischen Nahtlosrohrhersteller Vallourec S.A. bei.

Die Konzern-Unternehmensbereiche profitierten in den ersten neun Monaten 2006 von der anhaltend lebhaften Nachfrage nach Walzstahl- und Röhrenprodukten sowie einer entsprechend aufwärts gerichteten Erlösentwicklung, so dass der konsolidierte Außenumsatz des Konzerns um 15 % auf 6,21 Mrd. € zunahm (9 Monate 2005: 5,38 Mrd. €).

Das Konzern-Vorsteuerergebnis betrug 1,57 Mrd. € (9 Monate 2005: 595,2 Mio. €) inklusive 907,0 Mio. € Gewinn aus dem Verkauf der Vallourec-Aktien. Der operative Gewinn vor Steuern belief sich somit auf 661,5 Mio. €. Der Periodenvergleich der um sämtliche operativen Beiträge und Sondereffekte aus den verkauften Vallourec- und Vallourec & Mannesmann Tubes (V&M)- Beteiligungen bereinigten Ergebnisse zeigt einen beachtlichen Anstieg des operativen Vorsteuergewinns der fortgeführten Aktivitäten des Salzgitter-Konzerns auf. Das solchermaßen bereinigte Resultat wuchs um 24 % auf 588,5 Mio. € (9 Monate 2005: 474,6 Mio. €).

Der Gewinn nach Steuern belief sich auf 1,35 Mrd. € (9 Monate 2005: 556,3 Mio. €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) betrug 54,9 %; unter Ausklammerung der 907,0 Mio. € aus dem Vallourec-Verkauf wurden 30,8 % erzielt (9 Monate 2005: 36,0 %).

Das Eigenkapital des Salzgitter-Konzerns stieg – insbesondere infolge der Veräußerung der Beteiligung an Vallourec – auf 3,31 Mrd. €; dies entspricht fast dem Dreifachen des Standes am Ende des Geschäftsjahres 2004. Der damit einhergehende strategische Bewegungsspielraum wird zu einem kleineren Teil für vielversprechende, wertschöpfungssteigernde Maßnahmen und effizienzerhöhende Investitionen wie dem Bau zweier neuer Kraftwerksblöcke im Werk Salzgitter genutzt. Darüber hinaus sind in den letzten Monaten einige Akquisitionsprojekte näher geprüft worden. Ein Abschluss steht nicht unmittelbar bevor; Professionalität und Vertraulichkeitsvereinbarungen mit Gesprächspartnern gestatten keine näheren Ausführungen. Kriterium für internes wie externes Wachstum ist gleichermaßen, dass der Wert des Konzerns nachhaltig gesteigert werden muss. Der Gesamtumsatz des Unternehmensbereichs Stahl erhöhte sich in den ersten neun Monaten 2006 bei um 13 % ausgeweitetem Versand und sukzessive steigenden Erlösen um 9 % auf 2,47 Mrd. € (9 Monate 2005: 2,26 Mrd. €). Der Außenumsatz legte mit einem Plus von 10 % auf 1,79 Mrd. € zu (9 Monate 2005: 1,63 Mrd. €). Trotz des im Periodenvergleich geringeren durchschnittlichen Erlösniveaus bei zugleich höheren Rohstoff- und Energie-Beschaffungskosten wurde nach dem Rekordergebnis im Vorjahr erneut ein herausragender Vorsteuergewinn von 301,3 Mio. € erwirtschaftet (9 Monate 2005: 330,6 Mio. €).

Besonders wegen der positiven Entwicklung des Großrohrgeschäfts stieg der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Röhren in den ersten drei Quartalen 2006 um 12 % auf 1,16 Mrd. € (9 Monate 2005: 1,04 Mrd. €). Der Vorsteuergewinn kam mit 184,3 Mio. € unter dem Vorjahreswert in Höhe von 240,6 Mio. € aus, da letzterer noch 145,0 Mio. € operative Beiträge der ehemaligen assoziierten Konzernbeteiligungen Vallourec S.A. und V&M Tubes S.A. beinhaltete. Im Unterschied dazu betrug dieser Beitrag in 2006 nur 73,0 Mio. €. Das Ergebnis des dritten Quartals 2006 enthielt wegen des Verkaufs der Beteiligung am 8. August keinen Ergebnisbeitrag von Vallourec mehr. Bereinigt um sämtliche operativen Ergebnisse von Vallourec und V&M Tubes zeigt sich im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum eine beachtliche Steigerung des operativen Gewinns vor Steuern aus den übrigen Röhrengesellschaften.

Die wirtschaftliche Belebung – besonders im Inland – schaffte außerordentlich günstige Rahmenbedingungen für die Entwicklung des europäischen lagerhaltenden Stahlhandels. Da Erzeugerpreisanhebungen wegen der starken Nachfrage ohne Zeitverzug an die Endverbraucher weitergegeben werden konnten, ergaben sich temporär erhebliche Ausweitungen der Handelsmargen für den Verkauf vorhandener Lagerbestände. Ähnlich positiv positionierte sich das Projektgeschäft des internationalen Tradings. Der Außenumsatz des Handelsbereichs expandierte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2006 um 16 % auf eine neue Bestmarke von 2,87 Mrd. € (9 Monate 2005: 2,47 Mrd. €). Dank der hervorragenden Resultate der Salzgitter Mannesmann Handel Gruppe und sowie des Grobblechhändlers Universal Eisen und Stahl GmbH stieg der Vorsteuergewinn im Berichtszeitraum signifikant um 149 % auf einen Rekordwert von 149,2 Mio. € (9 Monate 2005: 59,9 Mio. €).

Der Unternehmensbereich Dienstleistungen weitete seinen Außenumsatz mit 32 % Plus in den ersten neun Monaten 2006 spürbar aus (9 Monate 2006: 316 Mio. €; 9 Monate 2005: 240 Mio. €). Zu den wesentlichen Ursachen zählen größere Absatzmengen und festere Erlöse der Schrott- und Rohstoffhandelsgesellschaft DEUMU. Das Vorsteuerergebnis der Division erreichte im Berichtszeitraum sehr zufriedenstellende 16,6 Mio. € (9 Monate 2005: 5,7 Mio. €).

Das Ergebnis aus Konsolidierungsvorgängen und Sonstigem erhöhte sich infolge der Vallourec-Veräußerung sprunghaft und betrug im Berichtszeitraum 917,0 Mio. € (9 Monate 2005: -41,6 Mio. €, zur besseren Vergleichbarkeit inklusive -24,4 Mio. € IFRS-Ergebnis aus dem Verkauf der V&M Tubes-Beteiligung in 2005, die ursprünglich im Röhrenbereich ausgewiesen wurden).

Die aktuellen Rahmenbedingungen sowie die momentane Geschäftslage des Salzgitter-Konzerns können weiterhin als äußerst zufriedenstellend bezeichnet werden. Im Unternehmensbereich Stahl sollte sich der Geschäftsverlauf im vierten Quartal aufgrund der bereits vorhandenen Aufträge, der damit gesicherten Auslastung und der in letzter Zeit realisierten Preiserhöhungen auf dem erreichten Niveau festigen. Die Marktsituation zu Beginn des nächsten Jahres wird aus heutiger Sicht im Wesentlichen von der weiteren Entwicklung der Konjunktur in Europa, der Walzstahlimporte sowie der Lagerniveaus bei Stahlhändlern und -verbrauchern abhängen.

Die Röhrendivision dürfte vor dem Hintergrund des weiter angestiegenen Auftragsbestandes auch in den nächsten Monaten sehr erfreuliche Resultate erzielen, da die Beschäftigung einiger Unternehmen bereits bis weit in 2007 hinein gewährleistet ist. Die ausreichende Versorgung mit Vormaterial wird hier auch künftig eine entscheidende Rolle spielen.

Die Dynamik des Unternehmensbereichs Handel dürfte sich in den nächsten Monaten grundsätzlich fortsetzen. Dennoch könnte sich die Winterperiode dämpfend auf den lagerhaltenden Handel in Deutschland und Europa auswirken. Zum anderen ist nicht auszuschließen, dass sich die Abschwächung der US-amerikanischen Konjunktur auf den internationalen Stahlmärkten bemerkbar macht. Vom internationalen Projektgeschäft mit Röhren und Grobblech dürften allerdings auch in den kommenden Monaten positive Impulse ausgehen, wohingegen eine Verschärfung von politischen Spannungen – insbesondere im Nahen Osten – die Aktivitäten des internationalen Tradings beeinträchtigen könnte.

Nicht zuletzt wegen des hohen Beschäftigungsniveaus der produzierenden Konzerngesellschaften sollte die positive Situation im Unternehmensbereich Dienstleistungen über die Jahreswende hinaus andauern.

Auf Basis derzeitiger Informationen und Erwartungen bezüglich der Entwicklung der Beschaffungs- und Absatzmärkte sowie der allgemeinen Rahmenbedingungen und unter Einbeziehung der Effekte des Ergebnisverbesserungsprogramms wird für das laufende Jahr ein operativer Vorsteuergewinn des Salzgitter-Konzerns von rund 800 Mio. € erwartet. Unter Berücksichtigung des Ertrags aus dem Verkauf der Vallourec-Beteiligung ergäben sich somit etwa 1,7 Mrd. € Konzern-Vorsteuergewinn. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass Chancen und Risiken beispielsweise aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Verschiebungen von Währungsparitäten den Verlauf des Geschäftsjahres 2006 noch beeinflussen können.

Haftungsausschluss:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.