Mit über 40 Mio. € Gewinn aus dem Konjunkturtal

11.03.2004 | Salzgitter AG


Mit über 40 Mio. € Gewinn aus dem Konjunkturtal

Eckdaten des Geschäftsjahres 2003

Der Salzgitter-Konzern hat das von überaus wechselhaften Einflüssen und teilweise sehr unvorteilhaften Randbedingungen gekennzeichnete Geschäftsjahr 2003 mit einem insgesamt noch befriedigenden Resultat abgeschlossen.

Der konsolidierte Außenumsatz des Konzerns stieg auf 4,8 Mrd. € (GJ 2002: 4,7 Mrd. €), wobei der Zuwachs um 2% gegenüber dem Vorjahr wesentlich auf die Erweiterung des Konsolidierungskreises im Unternehmensbereich Handel zurückzuführen ist. Der Gewinn vor Steuern (EBT) legte im vierten Quartal nochmals zu und betrug im Gesamtjahr 42,5 Mio. €. Das Ergebnis kann jedoch nicht an das Resultat des Vorjahres (72,5 Mio. € EBT) anschließen, da insbesondere das internationale Geschäft des Unternehmensbereichs Röhren von widrigen Markt- und Währungsverhältnissen beeinträchtigt wurde.

Außerdem sind in dem vorliegenden Konzernabschluss nennenswerte, zukünftige Perioden entlastende bilanzielle Maßnahmen im Unternehmensbereich Verarbeitung verkraftet worden. Die hieraus resultierenden Ergebniseffekte addieren sich zu 25 Mio. €. Weitere Einmalaufwendungen in Höhe von 24 Mio. € für die Stilllegung eines Standortes der 50%-Beteiligung Europipe, dem Weltmarktführer für Pipeline-Großrohre, konnten durch die Inanspruchnahme von Risikovorsorgen bei der Mannesmannröhren-Werke AG überwiegend aufgefangen werden.

Der auf die Aktionäre der Salzgitter AG entfallende Jahresüberschuss beläuft sich auf 31,8 Mio. € (Vorjahr: 64,4 Mio. €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) erreichte 4,6% (GJ 2002: 7,3%).

Mit 1,4 Mrd. € trug der Unternehmensbereich Stahl nahezu den gleichen Betrag wie im Vorjahr zum Außenumsatz des Konzerns bei. Der Gesamtumsatz des Stahlbereichs, der insbesondere die Geschäfte mit der eigenen Handelsorganisation einbezieht, wuchs um 4% auf 2,0 Mrd. € (GJ 2002: 1,9 Mrd. €). Der Vorsteuergewinn entwickelte sich auch im vierten Quartal erfreulich, so dass im Geschäftsjahr 2003 46,9 Mio. € EBT erwirtschaftet wurden. Dieses Resultat bedeutet einen Ergebnisswing von 70 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (GJ 2002: -23,5 Mio. €). Es beinhaltet 14 Mio. € Gewinn aus der Reduzierung der Beteiligung an dem US-amerikanischen Stahlunternehmen Steel Dynamics Inc. Während sich die Situation der Produktbereiche Flachstahl und Grobblech über den Jahresverlauf stetig verbesserte, führten Rekordhöhen erreichende Beschaffungspreise für den Rohstoff Schrott dazu, dass der Trägerbereich die Verlustzone nicht verlassen konnte. Die ab November 2003 eingeführte Weitergabe der Beschaffungspreisspitzen an die Abnehmer wirkte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr noch nicht entlastend aus.

Der rückläufige Außenumsatz des Unternehmensbereichs Röhren von 0,9 Mrd. € (GJ 2002: 1,1 Mrd. €) spiegelt die noch weite Teile des Jahres 2003 beherrschenden negativen Einflüsse der allgemeinen Wirtschafts- und Investitionsflaute, der Krisen im Nahen und Mittleren Osten sowie die Auswirkungen der zunehmenden Schwäche des US-Dollars auf den Geschäfts-verlauf wider. Die maßgeblichen Gesellschaften des Unternehmensbereichs verzeichneten zwar ab dem zweiten Halbjahr 2003 einen gewissen Erholungstrend; dennoch konnte mit 2,6 Mio. € Gewinn vor Steuern nicht an das sehr erfreuliche Vorjahresresultat angeknüpft werden (GJ 2002: 76,8 Mio. €).

Das expandierende internationale Handelsgeschäft sowie die Erweiterung des Konsolidierungskreises um die Salzgitter International Inc., Houston (USA), waren maßgeblich dafür, dass der Unternehmensbereich Handel seinen Außenumsatz um nahezu 300 Mio. € auf 2,0 Mrd. € (GJ 2002: 1,7 Mrd. €) gesteigert hat. 13,1 Mio. € Vorsteuerergebnis entsprechen einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 60% (GJ 2002: 8,2 Mio. €).

Der Unternehmensbereich Dienstleistungen erzielte 241 Mio. € Außenumsatz mit konzernfremden Kunden, 4% mehr als im Geschäftsjahr 2002. Der Gewinn vor Steuern konnte im Vergleich zum Vorjahr (GJ 2002: 8,3 Mio. €) um 66% auf 13,7 Mio. € gesteigert werden. Der Unternehmensbereich Verarbeitung weist bei mit dem Vorjahr vergleichbaren 221 Mio. € Außenumsatz ein durch konzerninterne Forderungsverzichte gestütztes, ausgeglichenes Ergebnis in Höhe von 0,1 Mio. € aus (GJ 2002: 8,0 Mio. €). Neben dem Ausgleich der operativen Verluste des Geschäftsjahres 2003 bewirken diese Maßnahmen, dass künftige Perioden entlastet werden und der Konzern vor dem Hintergrund der desolaten Lage des inländischen Bausektors operativen und strategischen Dispositionsspielraum gewinnt.

Insbesondere wegen der Forderungsverzichte gegenüber der Hoesch Spundwand und Profil GmbH und der Salzgitter Bauelemente GmbH fällt das Ergebnis aus Konsolidierungsvorgängen und Sonstigem mit -34,0 Mio. € (GJ 2002: -5,3 Mio. €) klar negativ aus.

Der Jahresabschluss wird dem Aufsichtsrat in seiner nächsten Sitzung zur Billigung vorgelegt und in vollständiger Fassung am 15. April 2004 veröffentlicht werden.

Der Ausblick auf die kommenden Monate des laufenden Geschäftsjahres gestaltet sich vergleichsweise positiv, obwohl einige externe Faktoren, die bereits das vergangene Geschäftsjahr beeinträchtigt haben, nach wie vor existent sind. Die wegen erheblicher Kostensteigerungen beim Rohstoff- und Energiebezug angekündigten Preiserhöhungen für Flachstahl und Grobblech konnten im ersten und auch bereits für das zweite Quartal 2004 erfolgreich durchgesetzt werden. Aufgrund des guten Auftragszulaufs sind die Produktionsanlagen bis zum Ende des zweiten Quartals ausgebucht. Im Trägerbereich ist es gelungen, den „Schrottanhänger“, mit dessen Hilfe Preisspitzen für den Rohstoff Schrott an die Abnehmer weitergereicht werden, zu etablieren. Neben dieser Maßnahme ist zusätzlich eine Erhöhung der Basispreise vorgesehen. In Anbetracht der weltweiten Stahlknappheit sind weitere Preisanhebungen für sämtliche Walzstahlprodukte auch in der zweiten Jahreshälfte nicht auszuschließen. Wegen der geplanten Instandhaltungsarbeiten am Hochofen B in Salzgitter wird es in der Jahresmitte zu einem vorübergehenden Rückgang der Absatzmengen aller drei Produktbereiche kommen.

Auch im Röhrengeschäft hält die Belebung an. Nachdem die Nachfrage bereits im zweiten Halbjahr des Vorjahres wieder auf ein normales Niveau zusteuerte und zum Jahresende bedeutende Aufträge für den Großrohrbereich gebucht werden konnten, zeichnet sich nunmehr auch auf der Erlösseite ein positiver Trend ab. Dies ist insofern erfreulich, als der schwache US-Dollar die Ergebnisqualität derjenigen Unternehmen, die in Europa hergestellte Produkte auf dem Weltmarkt absetzen, nach wie vor belastet. Außerdem ist der Kostendruck, der sich beim Vormaterial- und Rohstoffbezug aufbaut, zu kompensieren.

Im Unternehmensbereich Handel zeigt sich eine zweigeteilte Situation: Während die Erholung im inländischen lagerhaltenden Handel nur zögerlich voranschreitet, befindet sich die internationale Nachfrage auf einem hohen Niveau. Allerdings sind die Möglichkeiten zum Einkauf von Fremdmaterial für das Tradinggeschäft wegen der weltweiten Stahlknappheit derzeit beschränkt.

Der Geschäftsverlauf des Unternehmensbereichs Dienstleistung dürfte konstant positiv bleiben. Die Gesellschaften des Unternehmensbereichs Verarbeitung erwarten in den kommenden Monaten wegen stagnativer Tendenzen in der Automobil- und Baubranche keine nennenswerten Impulse.

Die Realisierung des über 200 Maßnahmen umfassenden konzernweiten Ergebnisverbesserungsprogramms verläuft planmäßig. Die Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen für dieses Jahr – die Inbetriebnahme des Hochofens C und der Stranggießanlage 3 im Unternehmensbereich Stahl – schreitet zügig voran.

Als besonderer Erfolg des neuen Geschäftsjahres 2004 darf die reibungslose Umstellung der kaufmännischen DV-Systeme (SAP R/2) und diverser individueller Systeme in der Vertriebs- und Produktionslogistik der Stahlgesellschaften auf moderne SAP-Strukturen bezeichnet werden. Nach einer methodischen und mit hohem Aufwand seit Anfang 2003 betriebenen Vorbereitung ist es im März 2004 gelungen, die äußerst komplexen Systeme und Strukturen in einem Schritt auf die neue Softwarebasis umzustellen.

"Diese Pressemeldung wurde auch als Ad-hoc Meldung veröffentlicht."

Disclaimer:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine weitere Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen.