Positiver Trend setzte sich im ersten Halbjahr 2006 unvermindert fort

10.08.2006 | Salzgitter AG


Positiver Trend setzte sich im ersten Halbjahr 2006 unvermindert fort

1. Halbjahr 2006

Vor dem Hintergrund eines äußerst festen Marktes für Walzstahl und Röhren haben die in Produktion und Handel tätigen Unternehmensbereiche der Salzgitter AG im ersten Halbjahr 2006 außergewöhnlich hohe Resultate erzielt.

Auch das Wachstum des konsolidierten Konzernumsatzes, der mit 4,03 Mrd. € einen neuen Rekordwert für ein Halbjahr markierte (erstes Halbjahr 2005: 3,63 Mrd. €), reflektiert die positiven Rahmenbedingungen.

Der um Sondereffekte aus Kurssicherungsgeschäften bereinigte operative Gewinn vor Steuern betrug 437,9 Mio. € und kam nur geringfügig unter dem Rekordwert des ersten Halbjahres 2005 von 463,4 Mio. € aus. Inklusive des nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften ausweispflichtigen Aufwands von 239,1 Mio. € für die Teilsicherung eines zum Stichtag über 1,3 Mrd. € betragenden, aber nicht im Konzernvermögen ausweisbaren Mehrwertes der 17,2 %-Beteiligung an der Vallourec S.A. wurden für den Berichtszeitraum 198,8 Mio. € Konzern-Vorsteuerergebnis ausgewiesen. Der Gewinn nach Steuern erreichte somit 130,0 Mio. € (erstes Halbjahr 2005: 332,7 Mio. €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) betrug 16,6 %; unter Ausklammerung des erwähnten Sondereffekts wurden vorzeigbare 35,3 % erzielt (erstes Halbjahr 2005: 41,6 %).

Infolge eines 15 % höheren Versands stieg der Gesamtumsatz des Unternehmensbereichs Stahl in den ersten sechs Monaten 2006 um 6 % auf 1,65 Mrd. € (erstes Halbjahr 2005: 1,55 Mrd. €), wobei die durchschnittlichen Erlöse teilweise deutlich unterhalb der Werte des Vorjahres rangierten. Mit 1,20 Mrd. € legte der Außenumsatz ebenfalls 6 % zu (erstes Halbjahr 2005: 1,13 Mrd. €). Verglichen mit dem Rekordresultat des Vorjahres bewirkten das geringere Absatzpreisniveau sowie der Anstieg der Beschaffungskosten für Rohstoffe und Energie einen Rückgang des Vorsteuerergebnisses auf dennoch ansehnliche 203,6 Mio. € (erstes Halbjahr 2005: 282,3 Mio. €).

Die anhaltend lebhafte Nachfrage, vor allem nach den Pipelinerohren des Geschäftsfelds Großrohre, führte im ersten Halbjahr 2006 zu einer Ausweitung der Geschäftstätigkeit des Unternehmensbereichs Röhren. Der Außenumsatz der Division expandierte gegenüber dem schon herausragenden Wert der Vergleichsperiode um 17 % auf 828 Mio. € (erstes Halbjahr 2005: 705 Mio. €). Das Vorsteuerergebnis profitierte besonders von den Gewinnen der Europipe und der at-equity einbezogenen Beteiligungsgesellschaft Vallourec; es belief sich auf 138,0 Mio. € inklusive etwa 20 Mio. € Risikovorsorge schwerpunktmäßig für seit Jahresbeginn eingetretene Produktionsstörungen beim Halbzeuglieferanten Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM). Der Vorjahresgewinn von 157,7 Mio. € beinhaltete noch einen positiven Beitrag von saldiert 66,1 Mio. € aus dem operativen Geschäft und dem Verkauf der 45 % Beteiligung an Vallourec & Mannesmann Tubes S.A. (V&M). Unter Ausklammerung dieser Komponenten sowie der Vorsorgemaßnahmen zeigt sich eine beachtliche Steigerung des operativen Ergebnisses.

Auch die Gesellschaften des Unternehmensbereichs Handel nutzten das positive Marktumfeld des ersten Halbjahres 2006. Die kräftige Konjunkturerholung in Deutschland, besonders in den wichtigen Kundensektoren Bauhauptgewerbe und Maschinenbau, sorgte ab Ende des ersten Quartals für eine spürbare Geschäftsbelebung beim lagerhaltenden Stahlhandel. Zugleich bewirkte eine starke Ordertätigkeit auch im internationalen Trading zeitweise Engpässe bei einzelnen Produkten. Diese Marktkonstellation ermöglichte es dem Stahlhandel, Preisanhebungen der Erzeuger über das gesamte Produktspektrum weiterzugeben.

Der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Handel stieg in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2006 um 8 % auf einen neuen Bestwert von 1,76 Mrd. € (erstes Halbjahr 2005: 1,63 Mrd. €). Vor allem dank der sehr vorzeigbaren Resultate der Salzgitter Mannesmann Handel Gruppe sowie der Universal Eisen und Stahl GmbH verbesserte sich das Vorsteuerergebnis im Berichtszeitraum markant auf 78,4 Mio. € (erstes Halbjahr 2005: 44,1 Mio. €).

Mit einem Plus von 28 % auf 206 Mio. € konnte der Bereich Dienstleistungen seinen Außenumsatz signifikant ausbauen (erstes Halbjahr 2005: 161 Mio. €). Hauptfaktoren waren ein gestiegener Versand und höhere Erlöse der Rohstoffhandelsgesellschaft DEUMU. Der Vorsteuergewinn des Segments erreichte in den ersten sechs Monaten 2006 sehr befriedigende 12,1 Mio. € (erstes Halbjahr 2005: 3,7 Mio. €).

Das Ergebnis aus Konsolidierungsvorgängen und Sonstigem wurde durch den Aufwand aus den Kurssicherungsgeschäften mit 239,1 Mio. € belastet und betrug im Berichtszeitraum -233,3 Mio. € (erstes Halbjahr 2005: -24,4 Mio. €).

Die aktuellen Rahmenbedingungen sowie die momentane Situation des Salzgitter-Konzerns können weiterhin als ausgesprochen gut eingestuft werden. Die vorteilhafte Konjunkturentwicklung in Deutschland und Europa dürfte auch im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2006 für eine erfreuliche Performance aller Unternehmensbereiche sorgen.

Die im Unternehmensbereich Stahl zum 1. Juli durchgesetzten Preiserhöhungen sollten sich im Verlauf des dritten Quartals in den fakturierten Erlösen widerspiegeln, wodurch die Kostensteigerungen für Rohstoffe und Energien zumindest zum großen Teil kompensiert werden dürften. Infolge des vorhandenen Auftragsvolumens sollte eine gute Auslastung der Produktionsanlagen gesichert sein. Die Produktions- und Versandmengen fallen sowohl im dritten als auch im vierten Quartal saisonal bedingt niedriger als im ersten Halbjahr aus.

In der Röhrendivision gewährleistet der weiter angestiegene Auftragsbestand in den meisten Werken eine volle Beschäftigung bis zum Jahresende und zum Teil sogar darüber hinaus. Die im Juli aufgetretene, erneute Produktionsstörung in der 30 %-Beteiligung HKM dürfte jedoch zu Vormaterialengpässen, Versandverzögerungen und Ergebnisbelastungen führen.

Das Handelssegment erwartet dank des lebhaften Geschäfts im In- und Ausland weiterhin eine sehr zufriedenstellende Entwicklung, da Umsätze und Ergebnisse auch im zweiten Halbjahr von der kräftigen Nachfrage und stabilen Handelsmargen profitieren sollten. Allerdings könnte eine Ausweitung der politischen Spannungen im Nahen Osten die Aktivitäten des internationalen Tradings beeinträchtigen.

Der Unternehmensbereich Dienstleistungen sollte die solide Performance des ersten Halbjahrs fortsetzen, da sich das hohe Beschäftigungsniveau der produzierenden Konzerngesellschaften auf die meisten Unternehmen vorteilhaft auswirken wird.

Auf Basis derzeitiger Informationen und Erwartungen bezüglich der Entwicklung der Beschaffungs- und Absatzmärkte sowie der allgemeinen Rahmenbedingungen und unter Einbeziehung der Effekte des Ergebnisverbesserungsprogramms werden für das laufende Jahr mindestens 650 Mio. € operativer Vorsteuergewinn des Salzgitter-Konzerns und zusätzlich rund 900 Mio. € Ertrag aus der Veräußerung der Vallourec-Beteiligung erwartet. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass Chancen und Risiken beispielsweise aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Verschiebungen von Währungsparitäten den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2006 noch erheblich beeinflussen können. Die aus der Gesamtheit denkbarer Einflüsse resultierende Schwankungsbreite des Konzernergebnisses vor Steuern kann erfahrungsgemäß ein beträchtliches Ausmaß annehmen.

Haftungsausschluss:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.