Salzgitter AG unterstützt Wiederaufbau in Jugoslawien

08.03.2000 | Salzgitter AG


Salzgitter AG unterstützt Wiederaufbau in Jugoslawien

Spitzendrehbank auf dem Weg zu Zastava

Die Salzgitter AG stiftete eine gebrauchte konventionelle Spitzendrehbank für den Automobilhersteller Zastava in Kragujevac, Jugoslawien. Dieses Aggregat ist uneingeschränkt funktionstüchtig und in gutem technischen Zustand. Es wird in dieser Woche transportfähig demontiert und verladen. Zwei große jugoslawische Sattelschlepper werden die Maschine mit einem Gesamtgewicht von zweiunddreißig Tonnen in dieser Woche nach Kragujevac transportieren.

Zastava stellt derzeit unter schwierigsten Bedingungen täglich ca. 30 Autos pro Tag her. Zum Automobilhersteller gehören u.a. ein Kraftwerk und etliche Arbeiterwohnungen. Das Aggregat der Salzgitter AG dient dazu, Anschlüsse der Fernheizung vom Kraftwerk in die Arbeiterwohnungen zu bringen und außerdem das Unternehmen selbst zu beliefern.

Initiiert wurde diese Aktion von dem Hamburger Schauspieler Rolf Becker, der sich im Herbst letzten Jahres mit der Bitte an Prof. Dr. Günter Geisler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG, wandte, den Aufbau der Industrieproduktion in Jugoslawien zu unterstützen. Rolf Becker engagiert sich in einer Dialog-Gruppe, deren Ziel es ist, den Wiederaufbau in Jugoslawien zu fördern. Ausgangspunkt der Gründung war die Krisen- und Notsituation der Menschen in Jugoslawien. Die Gruppe wollte ein klares und persönliches Solidaritätszeichen setzen. Anfangs gehörten ihr ca. 10 Personen aus der IGMetall, den IGMedien, der GEW und der IG Chemie an. Sie bauten persönliche Kontakte nach Jugoslawien auf, waren auch selbst vor Ort und wollen insbesondere auch humanitäre Hilfe für Kinder vor Ort leisten.

Die Dialog-Gruppe startete in Deutschland einen Spendenaufruf zur Unterstützung Jugoslawiens. Diese Aktion erzielte eine große Resonanz. Es kamen ca. 100.000 DM zusammen. Das Geld soll für Medikamente, medizinische Geräte, Direkthilfe und Transporte nach Jugoslawien eingesetzt werden. Heute unterstützt die Gruppe den Transport der Maschine nach Kragujevac. Rolf Becker bemühte sich dabei fünf Monate lang darum, die Ausfuhrgenehmigung zu erhalten. Schließlich war eine Außerkraftsetzung des Embargos aufgrund der technischen Voraussetzungen der Anlage möglich. Damit können die Salzgitter AG und die Dialog-Gruppe nun gemeinsam den Industrieaufbau in Kragujevac intensiv fördern.