Salzgitter-Konzern mit Ergebniszuwachs im dritten Quartal 2003

14.11.2003 | Salzgitter AG


Salzgitter-Konzern mit Ergebniszuwachs im dritten Quartal 2003

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2003 hat der Salzgitter-Konzern ein gegenüber den Vorquartalen leicht gesteigertes Ergebnis erwirtschaften können, obgleich EU-weit bislang keine konkrete Verbesserung der Wirtschaftslage zu verzeichnen war. Überdies mussten während der Sommermonate in einigen Sektoren saisonal bedingte Orderrückgänge aufgefangen werden.

Der konsolidierte Außenumsatz des Konzerns wuchs in den ersten neun Monaten auf 3,7 Mrd. € an und war somit 5 % höher als im Vorjahreszeitraum (3,5 Mrd. €), was primär auf Erweiterungen des Konsolidierungskreises zurückzuführen ist. Zudem wurde ein spürbarer Umsatzrückgang im Unternehmensbereich Röhren durch eine erfreuliche Ausweitung der Handelsaktivitäten mehr als ausgeglichen. Der Gewinn vor Steuern (EBT) betrug im dritten Quartal 2003 16,3 Mio. €, so dass sich zusammen mit den 16,6 Mio. € Vorsteuerergebnis des ersten Halbjahres nunmehr kumuliert 32,9 Mio. € EBT ergaben. Mit diesem Resultat aus den ersten drei Geschäftsjahresquartalen konnte der Konzern jedoch nicht an das gute Ergebnis des Vorjahres (9 Monate 2002: 67,9 Mio. € EBT) anknüpfen, das allerdings auf wesentlich besseren Rahmenbedingungen vor allem im Röhrengeschäft basierte. Der Konzern-ROCE (Verzinsung des eingesetzten Kapitals) erreichte unter Einbeziehung des dritten Quartals annualisiert 5,0 %; trotz einer positiven Entwicklung im Jahresverlauf verblieb er damit unterhalb der Vorjahresziffer von 8,7 %.

Der Unternehmensbereich Stahl trug in den ersten neun Monaten mit 1,1 Mrd. Euro nahezu den selben Betrag wie im Vergleichszeitraum aus 2002 zum Außenumsatz des Konzerns bei. Die verstärke Nutzung konzerneigener Vertriebskanäle bewirkte zugleich eine Zunahme des Gesamtumsatzes um 3 % auf 1,5 Mrd. €. Obwohl insbesondere dieser Unternehmensbereich im dritten Quartal temporäre Absatzrückgänge zu verzeichnen hatte und die Beschaffungspreisentwicklung des Rohstoffs Schrott zu fortgesetztem Kostendruck im Trägerbereich führte, konnte der Vorsteuergewinn mit 11,9 Mio. € weiter stabilisiert werden. Somit betrug das kumulierte Resultat der ersten drei Quartale 19,3 Mio. €, 44,6 Mio. € besser als im Vorjahreszeitraum, der mit -25,3 Mio. € Vorsteuerverlust abschloss. Das Ergebnis des dritten Quartals beinhaltet 4,7 Mio. € Gewinn aus der Reduzierung der Beteiligung an dem US-amerikanischen Stahlunternehmen Steel Dynamics Inc., dem allerdings Aufwendungen für Stillstände der Werke Peine und Ilsenburg in vergleichbarer Höhe entgegenstehen. Während die vorübergehende Produktionsrücknahme in Peine durch die schlechte Baukonjunktur ausgelöst wurde, hatte das Werk Ilsenburg einen geplanten Instandhaltungsstillstand eingelegt. Ansonsten hat sich die Grobblechnachfrage weiterhin positiv entwickelt. Es ist hervorzuheben, dass es im Verlauf des Sommers unter schwierigen konjunkturellen Bedingungen gelungen ist, die Absatzpreise für Flachstahlprodukte stabil zu halten. Die von der Salzgitter AG gewählte „Preis-vor-Menge“-Strategie erwies sich somit als tragfähig.

Im Verlauf des dritten Quartals erfuhr das internationale Röhrengeschäft eine leichte Belebung der Ordertätigkeit, die sich allerdings noch nicht in den Ergebnissen des Unternehmensbereichs Röhren niederschlagen konnte. Neben der noch unbefriedigenden Beschäftigung belastete der schwache US-Dollar die Ergebnisqualität derjenigen Unternehmen der Mannesmannröhren-Werke-Gruppe, die in Europa hergestellte Produkte auf dem Weltmarkt absetzen. Deren schwierige Situation schlug sich sowohl im konsolidierten Außenumsatz des Unternehmensbereichs nieder, der mit 681 Mio. € 21 % unterhalb des Vorjahres (9 Monate 2002: 859 Mio. €) auskam, als auch im Vorsteuerergebnis, das im dritten Quartal ausgeglichen war und mit kumuliert 1,6 Mio. € EBT ein positives Resultat für die ersten neun Monate 2003 ergab (9 Monate 2002: 74,0 Mio. € EBT).

Der Unternehmensbereich Handel steigerte seinen Außenumsatz im Berichtszeitraum um 22 % auf 1,6 Mrd. € (9 Monate 2002: 1,3 Mrd. €). Wesentliche Ursachen für diese im Vergleich zum Vorjahr ausgeprägte Expansion der Geschäftstätigkeit waren zum einen die Erweiterung des Konsolidierungskreises um die Salzgitter International Inc., Houston (USA) und zum anderen die positive Entwicklung der Salzgitter International GmbH, Düsseldorf. Diese Gesellschaft profitierte neben einem besseren Preisniveau für Flachstahl vor allem von der beträchtlichen Ausweitung des Rohrgeschäftes in Form der Auslieferung des Türkei-Großauftrages (Baku-Ceyhan-Pipeline). Mit 10,3 Mio. € Gewinn vor Steuern erzielte der Unternehmensbereich Handel ein gegenüber der Vergleichsperiode (9 Monate 2002: 7,0 Mio. € EBT) spürbar verbessertes Ergebnis.

Im Unternehmensbereich Dienstleistungen nahm der Umsatz um 4 % auf 184 Mio. € zu (9 Monate 2002: 177 Mio. €). Die ebenfalls erfreulichen 10,1 Mio. € Ergebnis vor Steuern übertrafen das Resultat der ersten drei Quartale 2002 (9,4 Mio. € EBT). Der Unternehmensbereich Verarbeitung schloss die ersten neun Monate 2003 mit 173 Mio. € Außenumsatz und einem Vorsteuerverlust von -12,4 Mio. € ab. Nach wie vor stand die äußerst unbefriedigende Lage des inländischen Bausektors einer nachhaltigen Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Bauzulieferer im Unternehmensbereich entgegen, während sich die auf Teile, Komponenten und Dienstleistungen für die Automobilindustrie spezialisierten Unternehmen vergleichsweise gut behaupteten.

Nach vermehrten Anzeichen für einen kommenden wirtschaftlichen Aufschwung haben sich die Auftragseingänge im international operierenden Unternehmensbereich Röhren tendenziell verstärkt, während für die inländische Baubranche kaum positive Impulse zu verzeichnen waren. Obwohl die günstige Nachfrageentwicklung bei Flachstahl- und Grobblecherzeugnissen Spielraum für Erlösverbesserungen eröffnet, wird die Ergebnisentwicklung der nächsten Monate auch von gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen sowie den exorbitant erhöhten Seefrachten geprägt sein. Nach einer temporären Schwächephase sind die Schrottpreise wieder angezogen. Das konzernweite Ergebnisverbesserungsprogramm mit über 200 Projekten trägt bereits im laufenden Jahr zur Kostensenkung sowie Qualitäts- und Produktivitätsverbesserung bei. Im Geschäftsjahr 2004 wird die Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen nochmals zunehmen.

Für das Geschäftsjahr 2003 bestätigt die Salzgitter AG die zuvor veröffentlichte Prognose eines Vorsteuergewinns vor Sondereinflüssen von rund 35 Mio. €.

Disclaimer:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine weitere Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen.