Salzgitter-Konzern mit Rekordergebnis in den ersten neun Monaten 2005

14.11.2005 | Salzgitter AG


Salzgitter-Konzern mit Rekordergebnis in den ersten neun Monaten 2005

Vor dem Hintergrund einer anhaltend zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung für Walzstahl und Röhren hat die Salzgitter AG – dank der herausragenden Ergebnisse des ersten Halbjahres sowie eines besser als erwartet verlaufenen dritten Quartals – neue Umsatz- und Gewinnrekorde für die ersten neun Monate eines Geschäftsjahres erzielt.

Der Anstieg des konsolidierten Außenumsatzes um 25 % auf 5,38 Mrd. € (9 Monate 2004: 4,30 Mrd. €) und 595,2 Mio. € Gewinn vor Steuern (9 Monate 2004: 157,2 Mio. €) verdeutlichen die aktuelle Performance des Salzgitter-Konzerns. Das Ergebnis des dritten Quartals 2005 von 131,8 Mio. € vor Steuern war spürbar besser als das des schon sehr erfreulichen Vergleichsquartals in 2004 mit 75,6 Mio. €. Aufgrund der Aktivierung von 130 Mio. € zukünftig cash-wirksamer, positiver steuerlicher Effekte erreichte der Nachsteuergewinn 556,3 Mio. € (9 Monate 2004: 110,4 Mio. €). Die annualisierte Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) lag mit 38,2 % signifikant über dem Vorjahreswert (9 Monate 2004: 15,7 %). Neben den vorteilhaften Marktbedingungen trug auch das mittlerweile 302 Maßnahmen umfassende konzernweite Ergebnisverbesserungsprogramm zur erfreulichen Steigerung der Profitabilität bei.

Zwecks besserer Vergleichbarkeit der Resultate des laufenden Geschäftsjahres werden die Vorjahreszahlen im Folgenden entsprechend der mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2005 umgesetzten neuen Konzernstruktur als pro forma Werte ausgewiesen.

Im europäischen Stahlmarkt bewirkten die ab Beginn des laufenden Jahres stark angestiegenen Lagerbestände des Stahlhandels eine spürbare Orderzurückhaltung und infolgedessen einen Rückgang der Spotmarktpreise. Ein in der Summe aller Marktsegmente stabiler Stahlverbrauch sowie die Reduzierung der Erzeugungsmengen führten im dritten Quartal 2005 schließlich zu einer weitgehenden Normalisierung der Läger. Damit einhergehend begannen sich die Preise von unter Druck geratenen Produktgruppen wie Flachstahl erneut zu festigen.

Der Gesamtumsatz des um drei Gesellschaften aus der ehemaligen Verarbeitungsdivision erweiterten Unternehmensbereichs Stahl stieg – trotz des saisonal und marktzyklisch bedingt niedrigeren Versands im Berichtsquartal, aber dank der im ersten Halbjahr überdurchschnittlichen Geschäftstätigkeit – um 18 % auf 2,26 Mrd. € (9 Monate 2004: 1,91 Mrd. €). Parallel dazu wuchs der Außenumsatz um 16 % auf 1,63 Mrd. € (9 Monate 2004: 1,41 Mrd. €). Der Vorsteuergewinn des Segments erreichte in den ersten neun Monaten 2005 den außergewöhnlichen Wert von 330,6 Mio. € (9 Monate 2004: 60,2 Mio. €). Die Salzgitter Flachstahl GmbH führte im dritten Quartal eine langfristig geplante Revision eines der beiden Großhochöfen durch, was eine deutliche Verminderung der Rohstahlerzeugung und eine nicht unerhebliche Ergebnisbelastung nach sich zog. Die aufgrund der neuen IFRS-Regeln geänderte Vorratsbewertung im Unternehmensbereich Stahl bewirkte – verglichen mit der in 2004 verwendeten LIFO-Methode – einen positiven Effekt in Höhe von 46 Mio. €.

Aufgrund des anhaltenden Booms im Röhrengeschäft konnte der Unternehmensbereich Röhren seinen Absatz spürbar ausweiten und die Erlöse aller Produktgruppen anheben. Zu letzterem trug auch der seit einigen Monaten gegenüber dem Euro festere US-Dollar bei. Damit einhergehend stieg der Außenumsatz in den ersten neun Monaten 2005 um 43 % auf 1,04 Mrd. € (9 Monate 2004: 0,73 Mrd. €). 216,2 Mio. € Gewinn vor Steuern sind das Resultat der sehr guten Geschäftslage (9 Monate 2004: 52,6 Mio. €). Hierin sind der anteilsmäßige Beitrag der at equity konsolidierten Beteiligung an der französischen Vallourec SA für die gesamten ersten neun Monate 2005 sowie das anteilige Halbjahresergebnis der Ende Juni veräußerten Beteiligung an der Gesellschaft Vallourec & Mannesmann Tubes SA enthalten, die bis Ende Juni ebenfalls at equity konsolidiert wurde.

Im Unternehmensbereich Handel profitierte das internationale Trading vom regen weltweiten Geschäft mit Walzstahlprodukten, Halbzeug und Rohren, wodurch der Versand dieser Division trotz des zyklisch bedingten Absatzrückgangs im europäischen Lager- und Streckengeschäft um 10 % gesteigert werden konnte. Der Außenumsatz legte wegen der insgesamt vorteilhaften Geschäftsbedingungen und des größeren Anteils von Rohren um 28 % zu und betrug 2,47 Mrd. € (9 Monate 2004: 1,92 Mrd. €). Wie zuvor prognostiziert, führte der tendenzielle Rückgang der Stahlpreise im globalen Kurzfristgeschäft zu einer Normalisierung der Margen. Das immer noch überaus zufriedenstellende Vorsteuerergebnis der ersten neun Monate 2005 von 59,9 Mio. € konnte daher den vom Verkauf günstig bewerteter Lagerbestände geprägten Rekordgewinn des Vorjahreszeitraums (9 Monate 2004: 72,6 Mio. €) nicht einstellen.

Mit 240 Mio. € Außenumsatz (9 Monate 2004: 244 Mio. €) und einem Vorsteuergewinn von 5,7 Mio. € (9 Monate 2004: 8,5 Mio. €) kam der Unternehmensbereich Dienstleistungen knapp unter den Werten des Vorjahres aus. Das niedrigere Schrottpreisniveau des laufenden Jahres sowie die geringere Stahlproduktion im dritten Quartal wirkten sich entsprechend nachteilig auf die Geschäftsaktivitäten Rohstoffe und Logistik des Segments aus.

Das Ergebnis aus Konsolidierungsvorgängen und Sonstigem fiel mit -17,2 Mio. € unter anderem wegen des Wegfalls der Badwillauflösung negativ aus, verbesserte sich aber gegenüber der von Sondereffekten belasteten Vorjahresperiode (9 Monate 2004: -36,7 Mio. €).

Obwohl die Salzgitter AG im Verlauf des dritten Quartals 2005 forciert eigene Aktien zurückgekauft hat, stieg das Konzern-Eigenkapital binnen eines Jahres um 65 % auf 1,80 Mrd. € (30.09.04: 1,09 Mrd. €). Damit erreicht der Anteil des Eigenkapitals an der um 21 % expandierten Bilanzsumme (30.09.05: 5,03 Mrd. €; 30.09.04: 4,15 Mrd. €) solide 35,8 % (30.09.04: 28,8 %). Dies eröffnet die Möglichkeit, Optionen internen und externen Wachstums ohne Zeitdruck und nach rationalen Kriterien zu verfolgen. Auch 2006 dürfte die Weltwirtschaft infolge der anhaltend kräftigen Konjunktur in den USA, China und anderen Ländern Asiens um mehr als 4 % wachsen. Primär wegen der starken Nachfrage aus dem Ausland hat sich die Stimmung in der europäischen sowie der deutschen Industrie mittlerweile aufgehellt; jedoch ist bislang keine nachhaltige Belebung der Binnennachfrage in der EU und speziell in Deutschland absehbar. Insgesamt wird im kommenden Jahr eine leichte Verbesserung der konjunkturellen Lage in Europa und Deutschland erwartet.

Die im September eingetretene Erholung der Auftragseingänge bei Stahlprodukten hat sich in den letzten Wochen fortgesetzt, wodurch sich die Spotmarktpreise weiter stabilisieren sollten. Während sich die Absatzmenge des Unternehmensbereichs Stahl im vierten Quartal der Nachfrage entsprechend wieder erhöhen dürfte, wird das durchschnittliche Erlösniveau für Flachstahlprodukte und einfache Grobblechgüten wegen des Versands von im abgelaufenen Quartal hereingenommenen Aufträgen eher stagnieren. Neben den sich bessernden Rahmenbedingungen im Kurzfristgeschäft werden die Ergebnisse der laufenden Verhandlungen über die Einkaufspreise von Kokskohle und Eisenerz sowie die Erlöse der Langfristverträge auf der Absatzseite entscheidend für die zukünftige Profitabilität des Stahlsegments sein.

Basierend auf dem großen Bedarf an Rohren im Energiesektor und dem zunehmenden Ordervolumen aus dem europäischen Investitionsgütersektor sind die Rahmenbedingungen des Unternehmensbereichs Röhren als fortwährend günstig zu bezeichnen. Der hohe Auftragsbestand sichert bereits jetzt eine sehr gute Auslastung einiger Werke bis weit in das nächste Geschäftsjahr hinein.

Die Geschäftssituation des Unternehmensbereichs Handel dürfte sich nach derzeitigem Kenntnisstand stabil weiterentwickeln, wohingegen im Unternehmensbereich Dienstleistungen unter anderem wegen des Anziehens der Stahlproduktion eine leichte Belebung zu erwarten ist.

Auf Basis derzeitiger Informationen und Erwartungen bezüglich der Entwicklung der Beschaffungs- und Absatzmärkte sowie der allgemeinen Rahmenbedingungen und unter Einbeziehung der Effekte des Ergebnisverbesserungsprogramms wird für das laufende Jahr ein Vorsteuergewinn des Salzgitter-Konzerns von mindestens 700 Mio. € erwartet. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Entwicklungen sowie Verschiebungen von Währungsparitäten den Verlauf des Geschäftsjahres 2005 noch beeinflussen können. Zusätzliche positive oder negative Effekte können sich aus strukturellen und methodischen Veränderungen ergeben; beispielsweise der Vorratsbewertung gemäß geänderter IFRS-Standards beziehungsweise deren Handhabung.

Disclaimer:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.