SZFG und Sunfire nehmen mit GrInHy2.0 den nächsten Entwicklungsschritt der Dampf-Elektrolyse

07.03.2019 | Salzgitter AG


Mit GrInHy2.0 führen die Salzgitter Flachstahl GmbH und die Sunfire GmbH ihre erfolgreiche Kooperation fort, die seit dem Start des Vorgängerprojekts GrInHy im März 2016 besteht. Unter der Gesamtkoordination der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH und mit neuen internationalen Partnern wird im Rahmen von GrInHy2.0 die künftig leistungsstärkste Dampf-Elektrolyse der Welt Wasserstoff für die Prozesse des integrierten Hüttenwerks der SZFG erzeugen.

Nach den positiven Erfahrungen mit dem im Februar 2019 abgeschlossenen GrInHy-Projekt ist bereits im Januar das Nachfolgeprojekt GrInHy2.0 gestartet. Neben den beiden Salzgitter-Gesellschaften SZFG und SZMF, komplettieren die Partner Sunfire GmbH, Paul Wurth S.A., Tenova SpA und das französische Forschungszentrum CEA das Konsortium. Das Gesamtbudget aller Partner beläuft sich auf 5,5 Millionen €.

Wie im Vorgängerprojekt bildet die Dampf-Elektrolyse bzw. Hochtemperatur-Elektrolyse der Sunfire GmbH das zentrale Element. Die Elektrolysezellen der Anlage bestehen aus zwei Elektroden und einem Festoxid-Elektrolyten. Auf Basis von Strom wird 150 °C heißer Dampf – bevorzugt aus Abwärmequellen der Stahlerzeugung – elektrochemisch in molekularen Wasserstoff und Sauerstoff gewandelt. Dadurch erreicht diese Elektrolyse-Technologie höchste elektrische Wirkungsgrade.

Im Vergleich zum Vorgängerprojekt soll in GrInHy2.0 der elektrische Wirkungsgrad von ca. 78 % (bezogen auf den Heizwert) auf mindestens 84 % gesteigert werden. Gleichzeitig erfährt die Elektrolyse eine deutliche Leistungssteigerung von zuvor 150 kWel auf 720 kWel. Ab Mitte 2020 wird die Anlage damit im nominalen Betrieb stündlich 200 Normkubikmeter Wasserstoff produzieren können. Gemessen wird der Erfolg des Projekts an der Mindestbetriebslaufzeit von 13.000 Stunden im Rahmen der vierjährigen Projektlaufzeit. Während des Betriebes sollen mindestens 100 Tonnen Wasserstoff auf Basis von erneuerbarem Strom erzeugt werden.

Um den Wasserstoff auch in den Glühprozessen der heutigen Stahlveredelung einzusetzen, muss dieser die Qualität 3.8 (>99,98 % Wasserstoff) einhalten. Um das zu erreichen wird der gesättigte Wasserstoff zunächst auf bis zu 10 bar Überdruck komprimiert und anschließend über eine Druckwechseladsorptionsanlage getrocknet.

Wasserstoff als Reduktionsmittel ist auch zentrales Element von SALCOS® (Salzgitter Low CO2 Steelmaking), dem Konzept des Salzgitter-Konzerns zur CO2 reduzierten Stahlherstellung. Dabei soll auf Basis regenerativer Energien erzeugter Wasserstoff den bislang für die Verhüttung von Eisenerzen erforderlichen Kohlenstoff ersetzen. SALCOS® basiert auf Elementen erprobter Technologien und ermöglicht eine zeitnahe industrielle Realisierung.

Weitere Details und aktuelle Informationen entnehmen Sie bitte den Internetseiten:
www.green-industrial-hydrogen.com
https://salcos.salzgitter-ag.com