Ulf Merbold informierte sich bei der Salzgitter AG über Werkstoff-Forschung

23.04.2002 | Salzgitter AG


Ulf Merbold informierte sich bei der Salzgitter AG über Werkstoff-Forschung

Dialog über Materialentwicklung

Dr. Ulf Merbold, europäischer Weltraumpionier, zeigte sich als kompetenter Gesprächspartner. Im Rahmen seines gestrigen Rundgangs auf der Hannover Messe informierte sich der ehemalige Astronaut bei der Salzgitter AG über Leichtbauwerkstoffe und diskutierte über mögliche Kooperationen mit der ESA European Space Agency. Nach seinen drei Raumfahrtmissionen ist Merbold mittlerweile Manager bei der ESA. Diese plant und konzipiert unter anderem die europäische Weltraumstation. Auch die Satellitentechnik ist ein wichtiges Betätigungsfeld. "Wir sind an jeder Form von Materialentwicklung interessiert", erklärte der promovierte Festkörperphysiker gleich zu Beginn seins Besuchs bei der Salzgitter AG. Nach kurzer Unternehmensvorstellung durch den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Günter Geisler begann der Dialog mit den Fachleuten des Stahl- und Technologiekonzerns. Zunächst erläuterte Dr. Michael Brühl, Leiter Technische Kundenberatung, den Einsatz von Spezialstählen im Automobilbau. Entscheidende Kriterien seien Umformbarkeit, Leichtbau, Oberflächenbeschaffenheit und ressourcenschonender Einsatz. Gerade für den Automobilbau habe das Unternehmen durch neue Tochtergesellschaften in Prototyping und Weiterverarbeitung sein Angebot deutlich erweitert. Auf besonders Interesse des deutschen Vorzeigewissenschaftlers stieß die Innenhochdruck-Umformung, auch dies eine SZAG-Aktivität. Hier wird mittels flüssiger Wirkmedien ein Rohr von innen her aufgeweitet und in die gewünschte Form gebracht. Einen Ultralight-Werkstoff stellte Dr. Peter Juchmann vor. Er ist Geschäftsführer der Salzgitter Magnesium Technologie GmbH und diskutierte mit Merbold mögliche Anwendungen von Magnesium in der Luft- und Raumfahrttechnik. Materialentwicklung und -prüfung ist aber auch mit der ESA möglich. "Werkstoffe verhalten sich in der Schwerelosigkeit anders als unter den Gravitationsbedingungen auf der Erde", erklärte Merbold. Hier könnten Unternehmen Dienstleistungen der Weltraumbehörde nutzen, um ihre Produkte weiter zu verbessern. Wie geht`s weiter mit der ESA und Salzgitter? Ein Folgetreffen wurde fest vereinbart; die Werkstoffwissenschaftler aus Salzgitter werden der von Dr. Merbold ausgesprochenen Einladung folgen, um in Noordwijk, dem Sitz der ESA, den Dialog fortzusetzen.