Umsatz und Gewinn markieren neue Bestmarken

08.03.2007 | Salzgitter AG


Umsatz und Gewinn markieren neue Bestmarken

Eckdaten des Geschäftsjahres 2006

Der Weltmarkt für Stahlprodukte hat sich auch im Jahr 2006 in ausgezeichneter Verfassung präsentiert, wobei die Dynamik in einigen Bereichen sogar noch ausgeprägter war als in den beiden Vorjahren. In diesem vorteilhaften Umfeld erzielte die Salzgitter AG mit ihren Walzstahl- und Röhrenprodukten neue Bestwerte hinsichtlich Umsatz und Gewinn.

Der konsolidierte Umsatz des Salzgitter-Konzerns legte im Geschäftsjahr 2006 mit 8,45 Mrd. € gegenüber dem Vorjahreswert (7,15 Mrd. €) um 18 % zu. Alle Unternehmensbereiche trugen zu diesem erfreulichen Wachstum bei. Mit 1,85 Mrd. € Ergebnis vor Steuern wurde das außerordentlich gute Resultat von 940,9 Mio. € aus dem Jahr 2005 nochmals erheblich übertroffen. Das – unter Ausklammerung des Gewinns aus dem Verkauf der Vallourec-Beteiligung erzielte – operative Vorsteuerergebnis war mit 947,9 Mio. € ebenfalls signifikant besser als das in analoger Weise um Vallourec-Einflüsse bereinigte Vorjahresresultat von 802,7 Mio. €.

Der Nachsteuergewinn des Konzerns belief sich auf 1,51 Mrd. € (GJ 2005: 842,0 Mio. €), das Ergebnis pro Aktie betrug 26,50 € (2005: 14,09 €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) erhöhte sich auf 47,8 % (2005: 38,9 %), womit das vom Unternehmen selbst gesteckte Ziel eines ROCE von 12 % im Durchschnitt des seit 2001 laufenden Stahlzyklus erneut weit übertroffen wurde. Gleichermaßen hervorzuheben ist, dass das Eigenkapital des Salzgitter-Konzerns in 2006 um nicht weniger als 72 % auf 3,46 Mrd. € gewachsen ist. Dies eröffnet einige Optionen für bislang in dieser Dimension nicht realisierbares internes und externes Wachstum. Dabei stehen wir unverändert zu dem Kriterium, dass nur solche Projekte umgesetzt werden, die geeignet sind, den Wert des Konzerns nicht nur im gegenwärtigen Stahlboom, sondern auch nachhaltig zu steigern.

Der Gesamtumsatz des Unternehmensbereichs Stahl stieg in 2006 gegenüber dem Vorjahr (2,99 Mrd. €) um +12 % auf 3,35 Mrd. €; der Außenumsatz legte ebenfalls um 12 % zu (2006: 2,44 Mrd. €; 2005: 2,18 Mrd. €). Wesentlicher Treiber dessen war die positive, insbesondere von der lebhaften Inlandsnachfrage getragene Versandmengenentwicklung von Trägern und Flachstahlprodukten. Trotz der neuerlichen Verteuerung der Rohstoffbezüge übertraf der Unternehmensbereich Stahl mit 433,8 Mio. € Gewinn vor Steuern das herausragende Resultat des Vorjahres (430,7 Mio. €). Während die Ergebnissituation für Flachstahl und besonders für Grobblech wiederum außerordentlich stark war, verzeichnete der Trägerbereich einen sehr erfreulichen Ergebniszuwachs.

Primär bedingt durch den Boom im Pipelinegeschäft konnte der Unternehmensbereich Röhren seinen Gesamtumsatz um 13 % auf 2,19 Mrd. € ausweiten (2005: 1,95 Mrd. €). Der Außenumsatz des Segments erhöhte sich wegen der verstärkten Nutzung konzerneigener Distributionskanäle um 7 % auf 1,51 Mrd. € (2005: 1,41 Mrd. €). Der Vorsteuergewinn 2006 kam nach dem Verkauf der Vallourec-Beteiligung zur Jahresmitte zwar mit 262,9 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis (302,4 Mio. €) aus; letzteres enthielt allerdings noch 185,1 Mio. € anteilige Ergebnisbeiträge der Vallourec S.A. und der Vallourec & Mannesmann Tubes S.A. Bereinigt um diese Beiträge des ehemaligen Kooperationsbereiches Vallourec ergibt sich ein signifikanter Anstieg des Gewinns vor Steuern der übrigen operativen Aktivitäten von 117,3 Mio. € auf 189,9 Mio. €. Hierzu trug vor allem die Großrohrfertigung bei.

Der Unternehmensbereich Handel profitierte von der weltweit boomenden Stahlnachfrage sowie der verstärkten Nutzung als Vertriebskanal für konzerneigene Stahl- und Röhrenprodukte. Insgesamt wurden mit 6,75 Mio. t über eine Million Tonnen mehr als im Vorjahr abgesetzt. Der Außenumsatz schnellte aufgrund des gesteigerten Versands des internationalen Tradings sowie festerer Absatzpreise im In- und Ausland um 727 Mio. € (+22 %) auf die neue Bestmarke von 3,97 Mrd. € (2005: 3,24 Mrd. €). Gegenüber dem Wert des Geschäftsjahres 2003 (2,03 Mrd. €) hat sich damit der Außenumsatz dieser Division in nur drei Jahren nahezu verdoppelt. Das Vorsteuerergebnis des Unternehmensbereichs Handel erreichte infolge des Umsatzanstieges und der Realisierung positiver Spanneneffekte einen historischen Rekordwert von 200,9 Mio. € (2005: 88,1 Mio. €).

Mit 425 Mio. € nahm der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Dienstleistungen in 2006 um 31 % gegenüber dem Vorjahreswert (GJ 2005: 324 Mio. €) zu. Das erfreuliche Wachstum ist vor allem auf die exzellente Geschäftsentwicklung der Rohstoffhandelsgesellschaft Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH zurückzuführen. Der Gewinn vor Steuern der Division verbesserte sich auf 15,4 Mio. € (GJ 2005: 9,4 Mio. €).

Bedingt durch die neue Konzernstruktur wurden im Bereich Sonstiges erstmals 101 Mio. € Außenumsätze verbucht. Dies sind nahezu ausschließlich Halbzeuggeschäfte, die bislang im Unternehmensbereich Röhren geführt wurden. Das Ergebnis aus Konsolidierungsvorgängen und Sonstigem erhöhte sich 2006 primär infolge der Vallourec-Veräußerung sprunghaft auf 941,8 Mio. €. Der Vergleichswert des Geschäftsjahres 2005 betrug 110,3 Mio. €, inklusive Gewinnen aus dem Verkauf der V&M Tubes-Beteiligung und eines 5,4 %igen Anteils an Vallourec von zusammen 138,2 Mio. €, die in 2005 dem Röhrenbereich zugeordnet waren.

Der Jahresabschluss wird dem Aufsichtsrat anlässlich seiner nächsten Sitzung zur Billigung vorgelegt und in vollständiger Fassung am 28. März 2007 veröffentlicht werden.

Die nachfolgend dargestellte Entwicklung des Konzerns und seiner Unternehmensbereiche in 2007 basiert auf der im Ende 2006 abgeschlossenen Unternehmensplanung und bezieht aktuelle Erkenntnisse über die Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres mit ein:

Der Umsatz des Unternehmensbereiches Stahl dürfte 2007 den Vorjahreswert übersteigen. Vor dem Hintergrund eines insgesamt auf hohem Niveau stabilen Absatzvolumens werden sich vereinbarte Preisanhebungen – insbesondere in den Langfristverträgen für Flachstahl – positiv auswirken. Daher erwartet der Stahlbereich 2007 trotz höherer Rohstoffkosten einen Vorsteuergewinn in der Größenordnung des Vorjahres.

Für den Unternehmensbereich Röhren wird auch 2007 mit einer lebhaften Stahlrohrnachfrage und weiterem Umsatzwachstum gerechnet, was vor allem von den Produktbereichen Groß- und Edelstahlrohre getragen werden dürfte. Der Röhrenbereich prognostiziert für 2007 ein gegenüber 2006 verringertes, im historischen Vergleich allerdings sehr anspruchsvolles Vorsteuerergebnis. Hierbei ist zu beachten, dass 2007 der Ergebnisbeitrag von Vallourec (2006: 73,0 Mio. €) erstmalig komplett entfällt.

Der kurzfristigen Marktentwicklungen naturgemäß besonders ausgesetzte Unternehmensbereich Handel geht nach dem überragenden Geschäftsjahr 2006 für 2007 von einem vergleichbaren Umsatzvolumen aus, prognostiziert jedoch zurzeit noch einen merklich verminderten Gewinn vor Steuern, der trotz des Rückgangs aber weit über dem langjährigen Mittelwert auskommen sollte. Wesentlicher Grund für diese Entwicklung sind voraussichtlich geringere Roherträge, vor allem da die fortgeschriebenen Einstandspreise der Vorratsbestände – infolge gestiegener Wiederbeschaffungskosten – ein hohes Niveau erreichen.

Im Unternehmensbereich Dienstleistungen bleibt die Umsatzerwartung für 2007 gegenüber dem Wert des vorhergehenden Jahres nahezu unverändert. Das Vorsteuerergebnis dieses Unternehmensbereiches sollte 2007 den Vorjahresgewinn übertreffen, was im Wesentlichen aus der erwarteten Verbesserung der Automotive-Aktivitäten resultiert.

Aus der Summe der Einzelplanungen der Tochtergesellschaften ergibt sich unter Einbeziehung der Holding, zwangsläufiger Konsolidierungseffekte, sowie aktueller Geschäftsdaten der ersten Monate 2007 folgende Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns: Bei nahezu unveränderten Umsatzerlösen erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr 2007 wiederum einen operativen Gewinn vor Steuern im anspruchsvolleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Infolge des entfallenden operativen Vallourec-Beitrags und sich normalisierender Handelsmargen erscheint es allerdings noch zu ambitiös, das Vorjahresniveau (947,9 Mio. €) erneut anzuvisieren.

Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungsparitäten den Verlauf des Geschäftsjahres 2007 noch erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierende Schwankungsbreite des Konzernergebnisses vor Steuern kann – wie auch Vorjahre gezeigt haben – ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch positiver Richtung annehmen.

Disclaimer:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.