Umsatz und Gewinn setzen neue Allzeit-Bestmarken

13.03.2006 | Salzgitter AG


Umsatz und Gewinn setzen neue Allzeit-Bestmarken

Dank des anhaltend günstigen Geschäftsumfeldes für Walzstahl und Röhren hat die Salzgitter AG das Geschäftsjahr 2005 mit neuen Rekordwerten hinsichtlich Umsatz und Gewinn abgeschlossen.

Bei 20 % Wachstum des konsolidierten Konzernumsatzes auf 7,15 Mrd. € (GJ 2004: 5,94 Mrd. €) wurden 940,9 Mio. € Gewinn vor Steuern erzielt (GJ 2004: 322,8 Mio. €), womit die aus 2004 stammenden bisherigen Bestwerte nochmals erheblich übertroffen wurden. Dieses Ausnahmeresultat wurde in der Hauptsache von den wiederum weit überdurchschnittlichen operativen Ergebnissen der drei großen Unternehmensbereiche Stahl, Röhren und Handel geprägt. Hinzu kommen insgesamt 138,2 Mio. € Gewinnbeitrag aus der Reduzierung und Straffung des Engagements im Nahtlosrohr-Segment. Diese inzwischen abgeschlossenen Maßnahmen umfassten sowohl den Verkauf des 45 %igen Anteils an der Vallourec & Mannesmann Tubes S.A. an den französischen Partner Vallourec S.A. im ersten Halbjahr 2005 als auch eine behutsame Senkung der Salzgitter-Beteiligung an Vallourec S.A. im vierten Quartal. Das Konzernergebnis beinhaltet zudem einen – im Vergleich zur bis 2004 angewandten LIFO-Methode – positiven Effekt von 90 Mio. € aus der Umstellung von Bestandsbewertungen gemäß aktueller IFRS-Rechnungslegungsvorschriften, aber auch Belastungen für die Neuzustellung eines Großhochofens in Salzgitter, bilanzielle Vorsorgen und außerplanmäßige Abschreibungen in ähnlicher Größenordnung.

Der Nachsteuergewinn des Konzerns beträgt inklusive der Aktivierung von 137 Mio. € positiver steuerlicher Effekte 842,0 Mio. € (GJ 2004: 246,7 Mio. €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) steigerte sich auf 38,9 % (GJ 2004: 24,4 %), womit das vom Unternehmen selbst gesteckte Ziel eines 12 %igen ROCE über den Durchschnitt des seit 2001 laufenden Stahlzyklus beträchtlich übertroffen wurde.

Zwecks besserer Vergleichbarkeit der Resultate des Geschäftsjahres 2005 werden die Zahlen des Jahres 2004 im Folgenden entsprechend der zum 1. Januar 2005 umgesetzten neuen Konzernstruktur als pro forma Werte ausgewiesen.

Der Gesamtumsatz des um drei Gesellschaften aus der ehemaligen Verarbeitungsdivision erweiterten Unternehmensbereichs Stahl wuchs gegenüber dem Vorjahr (GJ 2004: 2,62 Mrd. €) um 14 % auf 2,99 Mrd. €; der Außenumsatz erhöhte sich um 12 % (GJ 2005: 2,18 Mrd. €; GJ 2004: 1,95 Mrd. €). Die im Jahresvergleich rückläufigen Versandmengen bei Flachstahlerzeugnissen und Trägern wurden von höheren Durchschnittserlösen dieser Produkte ausgeglichen. Neben einer überaus erfreulichen Ergebnissituation für Flachstahl und Grobblech trug auch der Turnaround im Trägerbereich zum hervorragenden Vorsteuergewinn des Unternehmensbereichs von 430,7 Mio. € bei (GJ 2004: 174,3 Mio. €).

Im Zuge des andauernden Booms im Röhrengeschäft konnte der Unternehmensbereich Röhren seinen Absatz ausweiten und verbesserte – auch dank eines festeren US-Dollars – die Erlöse für seine Produkte. Der Außenumsatz des Segments stieg dadurch um 39 % auf 1,41 Mrd. € (GJ 2004: 1,02 Mrd. €). Mit 440,5 Mio. € Gewinn vor Steuern wurde der Rekordwert des Vorjahres (GJ 2004: 117,1 Mio. €) weit übertroffen. Das Resultat enthält sowohl die operativen Gewinne der konsolidierten Gesellschaften als auch den Ergebnisbeitrag der assoziierten Unternehmen insbesondere im Nahtlosrohr-Segment; zusätzlich entstanden in Summe 138,2 Mio. € Veräußerungsgewinne aus der Straffung der Nahtlosrohr-Beteiligungsstruktur. Die Beteiligung an dem Weltmarktführer für nahtlose Stahlrohre, der Vallourec S.A., wurde unter Beibehaltung von 29,9 % Stimmrechtsanteil – wegen des Zuwachses von Doppelstimmrechten nach französischem Aktienrecht – auf 17,2 % reduziert. Die Salzgitter AG ist damit der mit Abstand bedeutendste Aktionär dieser Gesellschaft.

Trotz der zwischenzeitlichen Beruhigung der globalen Stahlmärkte legten Absatz und Umsatz des Unternehmensbereichs Handel im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals zu. Verschiedene Großprojekt-Akquisitionen des internationalen Tradings und das im Durchschnitt höhere Preisniveau waren hierfür maßgeblich. Schließlich wirkte sich auch der Ausbau des Röhrenvertriebs sehr positiv aus. Der Außenumsatz dieser Division expandierte um 23 % auf 3,24 Mrd. € (GJ 2004: 2,64 Mrd. €) und der Vorsteuergewinn knüpfte mit sehr erfreulichen 88,1 Mio. € nahezu an das Rekordergebnis des Vorjahres an (GJ 2004: 98,9 Mio. €).

Mit 324 Mio. € blieb der Außenumsatz des Unternehmensbereichs Dienstleistungen in 2005 knapp unter dem Vorjahreswert (GJ 2004: 338 Mio. €). Der Umsatzrückgang war im Wesentlichen durch niedrigere Versandmengen und Erlöse der Rohstoffhandelsgesellschaft DEUMU bedingt. Aufgrund verschiedener nicht-operativer Effekte sank der Vorsteuergewinn geringfügig auf 9,4 Mio. € (GJ 2004: 13,3 Mio. €).

Im Vergleich zu dem von erheblichen Forderungsverzichten gegenüber Konzerngesellschaften geprägten Vorjahresresultat verbesserte sich das Ergebnis aus Konsolidierungsvorgängen und Sonstigem auf -27,8 Mio. € (GJ 2004: -80,8 Mio. €).

Der Jahresabschluss wird dem Aufsichtsrat anlässlich seiner nächsten Sitzung zur Billigung vorgelegt und in vollständiger Fassung am 30. März 2006 veröffentlicht werden. Nach dem Rekordjahr 2005 wird sich die Geschäftslage des Salzgitter-Konzerns im laufenden Jahr voraussichtlich normalisieren. Die Rahmenbedingungen und die Situation des Konzerns sind aber insgesamt als sehr zufriedenstellend zu qualifizieren. Für die einzelnen Unternehmensbereiche erwarten wir die nachfolgend dargestellte Entwicklung: Im Unternehmensbereich Stahl ist 2006 mit einem Rückgang des Vorsteuerergebnisses auf einen niedrigeren, im langjährigen Mittel aber immer noch weit überdurchschnittlichen Wert zu rechnen. Weiter steigende Rohstoff- und Energiekosten sowie das in Teilen merklich niedrigere Erlösniveau können durch eine bessere Beschäftigung, einen höheren Versand sowie den Wegfall der Zukäufe von Rohstahl voraussichtlich nicht vollständig kompensiert werden.

Die Röhrendivision erwartet – nach dem exzellenten Stahlrohrjahr 2005 und dem auch von Einmaleffekten geprägten, exorbitanten Resultat – für 2006 einen deutlich niedrigeren, aber ebenfalls noch weit über dem langjährigen Durchschnitt auskommenden dreistelligen Millionengewinn. Die Geschäftstätigkeit des Nahtlosrohrbereichs dürfte sich weiterhin auf äußerst zufriedenstellendem Niveau bewegen, jedoch werden die veränderten Beteiligungsverhältnisse zu einem verminderten operativen Ergebnisbeitrag aus assoziierten Unternehmen führen.

Für den Unternehmensbereich Handel wird 2006 ein zwar rückläufiges, jedoch im historischen Vergleich immer noch sehr auskömmliches Resultat erwartet.

Das Ergebnis des Unternehmensbereiches Dienstleistungen wird sich infolge der erhöhten Stahlproduktion und des absehbaren Turnarounds der Salzgitter Automotive Engineering in 2006 verbessern.

Die dargestellten Erwartungen sind mit vorgesehenen unternehmerischen Maßnahmen und weiteren insbesondere marktbezogenen Annahmen vor Beginn des Geschäftsjahres in eine Gesamtplanung des Konzerns eingeflossen. Auf Basis dieses Informationsstandes wird für das laufende Geschäftsjahr 2006 ein gegenüber dem Vorjahr spürbar verminderter Gewinn vor Steuern im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich prognostiziert. Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungsparitäten besonders den Verlauf der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2006 erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierende Schwankungsbreite des Konzernergebnisses vor Steuern kann – wie auch das Geschäftsjahr 2005 gezeigt hat – ein beträchtliches Ausmaß annehmen.

Disclaimer:

Einige der in dieser Mitteilung gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen bzw. können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.