Vom Lehrling zum Geschäftsführer: eine Karriere im Stahlhandel
Von der Pieke auf den Beruf gelernt – das hat Götz Richter. Er ist Stahlhändler im Salzgitter Konzern und hat es vom Lehrling (Groß- und Außenhandelskaufmann) bis zum Geschäftsführer einer internationalen Tochtergesellschaft der Salzgitter AG gebracht: die Universal Eisen und Stahl GmbH handelt mit Grobblechen, bearbeitet das Material nach Kundenwunsch (Anarbeitung) und beschäftigt 320 Mitarbeiter in Deutschland und in mehreren Tochtergesellschaften in Europa und den USA.
Neuss - ein Bürohaus im Hafengebiet; aus dem Fenster des Büros von Götz Richter schweift der Blick über Kanäle, Gleisanlagen und Industriehallen. Hier in der Nähe zu Düsseldorf und dem Ruhrgebiet ist nun der Arbeitsmittelpunkt des 45-Jährigen.
Angefangen hat die „Stahlkarriere“ 1983 aber in Hannover beim Stahlhandel Peine-Salzgitter, der nunmehr Salzgitter Mannesmann Stahlhandel heißt. Nach der Realschule besuchte Richter die Handelsschule und war sich schnell sehr sicher: „Ich will etwas Kaufmännisches lernen.“
Doch Anfang der achtziger Jahre war dies nicht so einfach: Ausbildungsplätze waren knapp. Beim Stahlhandel in Hannover klappte es. In der zweijährigen Ausbildungszeit erkannte Richter etwas sehr Wichtiges, nämlich dass, was ihm in seinem Beruf wirklich gefällt: „Man muss als Verkäufer den Kontakt zu Menschen mögen, sonst funktioniert es nicht.“
Nach der Ausbildung verließ Götz Richter zunächst den Salzgitter Konzern und arbeitete für zwei konzernunabhängige Stahlhändler. Auch dies war eine gute Erfahrung, um die Stahlhandelswelt außerhalb des Konzerns kennen zu lernen.
Nach fünf Jahren kehrte Richter zurück in den Konzern – als Sachbearbeiter in Hannover. Es waren spannende Zeiten, denn nach der Wende gab es in den neuen Bundesländern viel zu tun. Neue Kunden in Thüringen und Sachsen-Anhalt wollten gewonnen und gehalten werden. „Für viele war die Marktwirtschaft eine völlig neue Erfahrung mit neuen Spielregeln“, erinnert sich Richter. „Da haben wir richtig Aufbauarbeit geleistet.“
Von der Landeshauptstadt in die Bundeshauptstadt: Der Stahlhandel in Berlin war der nächste Karriereschritt. Von 1997 bis 2005 stieg Richter vom Sachbearbeiter zum Vertriebsleiter auf.
Und wieder führte der Weg zurück nach Hannover, wo er 2005 Vertriebsleiter wurde. Unterstützt und gefördert wurde Richter bei seinem Weg vom Konzern: Er hat mit dem Management Kolleg und der Salzgitter-Werkstatt zwei Bausteine der Führungskräfteentwicklung absolviert. „Hier habe ich viel gelernt, was eine Führungskraft wissen muss und außerdem konnte ich Kollegen aus anderen Bereichen des Konzerns kennen lernen.“
Trotz der vielen regionalen Veränderungen hat Götz Richter den Kontakt mit alten Freunden nie abreißen lassen. So trifft man sich beispielsweise zu Motorradtouren im Sommer. Denn auch hier bleibt sich Richter treu: „Man muss den Kontakt zu Menschen mögen.“