"Es war genau die richtige Entscheidung"
Mona Nickel kümmert sich als Projektingenieurin um die Infrastruktur des integrierten Hüttenwerks der Salzgitter Flachstahl. Erfahren Sie, wie das Stahlwerk Frau Nickel in seinen Bann geschlagen hat und was sie rückblickend zu ihrer Entscheidung sagt, bei der Salzgitter Flachstahl GmbH ein duales Studium zu absolvieren.
Mona Nickel ist 24 Jahre alt, hat Maschinenbau studiert, gleichzeitig eine Ausbildung zur Industriemechanikerin absolviert und ist nunmehr Projektingenieurin bei der Salzgitter Flachstahl GmbH im Bereich Projekt- und Umweltmanagement. Wer nun erwartet, dass einem eine Technik-Nerdine im Gespräch gegenübersitzt, die trocken Zahlen und Fakten herunterrattert, der sieht sich getäuscht. Flott plaudert die 24-Jährige über ihren Werdegang, warum sie Technik schon immer fasziniert hat und weshalb sehr viel mehr Mädchen und junge Frauen technische Berufe und Studiengänge wählen sollten.
Für sie selbst war das keine große Frage, sondern eher eine Selbstverständlichkeit, denn „ich hatte als Mädchen zwar auch eine einzige Barbie-Puppe, aber im Kinderzimmer stand der Legokasten, mit dem ich viel gebastelt habe.“ Ebenfalls fast eine Selbstverständlichkeit: Auf dem Gymnasium wählte sie das naturwissenschaftliche Profil, wobei sie die anderen Fächer nicht uninteressant fand, aber „Mathematik ist eindeutig und nicht so interpretierbar“. Mit einem Notenschnitt von 1,4 verließ Mona Nickel im Jahr 2010 die Schule in Wolfenbüttel, nicht ohne sich schon genau überlegt zuhaben, wie es weitergehen soll. Eines war ihr klar: „Ich möchte einen technischen Berufsweg einschlagen und ein duales Studium absolvieren.“
Also informierte sie sich bei verschiedenen Unternehmen in der Region. In ihre engere Wahl kam auch die Salzgitter Flachstahl GmbH, bei der sie sich zunächst einmal für eine Werksführung anmeldete: „Ich wusste ja von der Stahlherstellung nicht viel und kannte die Prozesse nicht.“ Wie bei fast allen Erstbesuchern war sie zunächst von der schieren Größe der Anlagen und den komplexen Prozessen an den Hochöfen und Walzanlagen beeindruckt. Was sich übrigens nicht verändert hat: „Auch jetzt – nach ein paar Jahren – freue ich mich jedes Mal, wenn ich in den Betrieben zu tun habe. Die Stahlproduktion fasziniert mich. Ein tolles Beispiel ist das Walzen an der Warmbandstraße: Die Schnelligkeit gepaart mit einer ungeheuren Präzision ist ein Erlebnis.“
Mona Nickel hätte sich auch für andere Unternehmen entscheiden können, um dort eine duale Ausbildung zu absolvieren, schließlich hatte sie sich bei allen beworben, die in Verbindung mit der Hochschule Ostfalia ein Duales Studium anbieten. Doch neben der Technik hatte sie auch andere Kriterien: „Die Personalabteilung in Salzgitter hat sich schnell zurückgemeldet und sich um mich bemüht.“ Außerdem fiel der 24-Jährigen ein Detail auf: „Ich wurde beim Vorstellungsgespräch sehr nett im Foyer empfangen und sofort gefragt, wo ich denn hinmöchte. Das war nicht überall so.“
Mittlerweile sind dies positive Erinnerungen, wie auch Ausbildung und Maschinenbaustudium – Abschluss jeweils mit Note 1 – Etappen auf dem Berufsweg sind. Als Projektingenieurin in der Abteilung Projekt- und Umweltmanagement sorgt sie dafür, dass die Infrastruktur des integrierten Hüttenwerks erhalten und ausgebaut wird. Sie gehört einer Gruppe von Ingenieuren an, welche größeren Projekten zugeteilt werden. „Das bietet für mich die Chance, dass ich noch nicht so festgelegt auf eine Anlage bin und vieles kennenlerne“, sagt Mona Nickel. Und so fällt ihr Fazit über die bisherige Zeit bei Salzgitter Flachstahl eindeutig aus: „Es war genau die richtige Entscheidung.“
Mona Nickel möchte gerne andere Mädchen und junge Frauen dazu anregen, auch technische Berufe in die Berufsauswahl aufzunehmen, denn „gerade der Beruf als Ingenieurin ist so vielfältig, man kann sich in verschiedene Richtungen entwickeln.“ Deshalb rät sie Schülerinnen, mittels Praktika in Betriebe und Berufe hinein zu schnuppern. „Außerdem gibt es mit der IdeenExpo in Hannover ein tolles Technikevent, bei dem sich viele Unternehmen vorstellen und man erste Kontakte knüpfen kann.“ „Viele Mädchen trauen sich aber ‚Technik‘ nicht zu, weil sie gar nicht wissen, was sie alles können – es fehlt wohl bei manchen der Mut“, glaubt die Jungingenieurin. Für sie selbst gilt das nicht. Mut beweist sie auch in ihrem Hobby. Sie fährt gerne mit ihrer 650er Kawasaki Touren mit ihrem Freund.