Klimaschutz bei der Salzgitter AG

Der Salzgitter-Konzern übernimmt Verantwortung für die Herausforderungen des Klimawandels.

Mit unseren Klimazielen unterstreichen wir unsere Bestrebungen, negative Auswirkungen auf den Klimawandel zu reduzieren: Mit validierten Zielen befindet sich die Salzgitter AG als einer der ersten Stahlerzeuger gemäß der Science Based Targets Initiative (SBTi) auf dem 1,5-Grad-Pfad des Pariser Klimaabkommens. Bei der SBTi-Zielentwicklung haben wir unter anderem einen sektorspezifischen Dekarbonisierungsansatz angewandt, der von der Initiative speziell für die Stahlindustrie entwickelt wurde. Unsere kurzfristigen Klimaziele für 2028 spiegeln das Vertrauen in unsere Transformation wider und sind zugleich wichtige Meilensteine der Konzernstrategie. Die Scope-3-Ziele erweitern unser Commitment für die Reduktion von CO2e-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette. Langfristig will die Salzgitter AG spätestens bis zum Jahr 2050 ihr Netto-Null-Ziel für die gesamten CO2e-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette erreichen. Unsere technologische Transformation wollen wir dabei bereits im Jahr 2033 vollzogen haben. Sofern ab 2033 die äußeren Rahmenbedingungen gegeben sind, mit der transformierten Technologie auf Basis von erneuerbarem Strom und grünem Wasserstoff wettbewerbsfähig produzieren zu können, sind wir überzeugt, das Netto-Null-Ziel bereits deutlich vor 2050 erreicht zu haben.

Unsere Science Based Targets

Unsere Science Based Targets (SBTi-Ziele) unterteilen sich in die Kategorien „kurzfristig“, „langfristig“ und „Net-Zero“.

Die Zielanforderungen und -formulierungen, wie auch Mindestreduktionsanforderungen und Bilanzierungsgrenzen, werden durch die Standards und Tools der Science Based Target Initiative vorgeben. Für die zielgerichtete Verfolgung unseres eingeschlagenen 1,5°C-Klimapfades haben wir uns vier kurzfristige SBTi-Ziele gegeben. 

Unsere kurzfristigen SBTi-Ziele decken jeweils unterschiedliche Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) unterteilt nach Scopes und Kategorien des gesamten Corporate Carbon Footprints des Basisjahres 2021 ab. Jedes Ziel hat folglich eine eigene, alleinstehende Bilanzgrenze ohne Überschneidungen.

Kurzfristige Ziele
  • Die Salzgitter AG verpflichtet sich, die Treibhausgasemissionen in den Bereichen 1, 2 und 3, die unter die Bilanzgrenze der Eisen- und Stahlindustrie fallen, bis 2028 um 20 % pro Tonne warmgeformten Stahls zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2021. Da die Berechnung dieses Ziels von der Prognose der Schrottquote abhängt, wird die Salzgitter AG die mit diesem Ziel verbundene Schrottquote jährlich ab dem Basisjahr veröffentlichen.

    Erläuterung: Dieses Ziel unterliegt der vorgegebenen Methodik der SBTi-Leitlinie "Eisen & Stahl". Es umfasst alle direkten Emissionen aus den metallurgischen Prozessen und der Warmumformung. Außerdem werden auch die Emissionen für den Bezug von Stahlhalbzeugen, die noch keine Warmumformung erfahren haben, und die Sauerstofferzeugung oder Kalzinierung von Kalkstein mit einbezogen. Dieses Ziel deckt somit mehr als 95 % unser gesamten Scope 1 & 2 Emissionen des Salzgitter-Konzerns ab.
     
  • Die Salzgitter AG verpflichtet sich außerdem, alle anderen absoluten Scope 1- und 2-THG-Emissionen innerhalb des gleichen Zeitraums um 35,6 % zu reduzieren.

    Erläuterung: Dieses Ziel bezieht sich auf die absolute Reduktion der Scope 1 & 2 Emissionen unseres Geschäftsbereichs „Technologie“. Es handelt sich um ein freiwilliges Ziel, das die Klimaschutzbemühungen unserer Tochterunternehmen in diesem Bereich widerspiegelt.
     
  • Die Salzgitter AG verpflichtet sich außerdem, alle anderen Scope-3-THG-Emissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen sowie Emissionen aus brennstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, Abfallmanagement, Nutzung verkaufter Produkte und Investitionen innerhalb desselben Zeitraums um 20 % zu reduzieren.

    Erläuterung: Wir decken mit dem Ziel etwa 75 % unserer gesamten Scope 3 THG-Emissionen ab. Insbesondere die Emissionen unserer Handelsaktivitäten mit extern bezogenen Gütern und jene im Zusammenhang mit der Nutzungsphase unserer Anlagen und Maschinen aus dem Geschäftsbereich "Technologie" sind damit verzielt.
     
  • Schließlich verpflichtet sich die Salzgitter AG, die absoluten Scope-3-THG-Emissionen aus der Nutzung verkaufter Produkte, die fossile Brennstoffe abdecken, innerhalb desselben Zeitraums um 33,6 % zu reduzieren.

    Erläuterung: Dieses Ziel konzentriert sich auf die Scope 3 Emissionen in der Nutzungsphase unserer fossilen Handelsgüter. Es handelt sich dabei um unsere Handelsaktivitäten von Kohle und Kohleprodukten.
Langfristige Ziele
  • Die Salzgitter AG verpflichtet sich, die absoluten Scope-1- und Scope-2-THG-Emissionen bis 2045 um 90 % zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2021.
  • Die Salzgitter AG verpflichtet sich außerdem, die absoluten Scope-3-THG-Emissionen bis 2050 um 90 % zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2021.

    Erläuterung: Wir haben uns für zwei langfristige SBTi-Ziele getrennt nach Scope 1 & 2 und Scope 3 mit unterschiedlichen Zieljahren entschieden. Wir gehen differenziert vor, da wir auf unsere Scope 1 & 2 Emissionen einen direkteren Einfluss haben und daher weniger von internationalen Rahmenbedingungen und Marktentwicklungen abhängig sind, wie es bei unseren Scope 3 Emissionen der Fall ist.
Gesamt-Net-Zero-Ziel
  • Die Salzgitter AG verpflichtet sich, bis 2050 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen. 

    Erklärung: Wir erreichen das Ziel Net Zero, wenn wir das letzte langfristige Ziel erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt werden wir die verbleibenden THG-Emissionen (< 10 % über alle Scopes) neutralisiert haben.

Weitere Informationen zur Science Based Targets Initiative finden Sie hier.

Maßnahmen im Bereich Klimaschutz

Der größte Teil der klimawirksamen Emissionen des Salzgitter-Konzerns entsteht bei der Nutzung kohlenstoffbasierter Reduktionsmittel in den Hochöfen unseres integrierten Hüttenwerks. Das Programm SALCOS® setzt daher bei der direkten Vermeidung dieser CO2-Emissionen an (Carbon Direct Avoidance).

Seit 2015 erfolgt auf dem Hüttengelände der Salzgitter Flachstahl gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung der Umstieg von der kohlebasierten Stahlherstellung über den konventionellen Hochofenprozess auf eine nahezu CO2-freie Stahlproduktion. Möglich wird dies durch Wasserstoff-betriebene Direktreduktionsanlagen, in denen Eisenerz durch flexible Mischungen von Wasserstoff und Erdgas direkt im festen Zustand zu Eisen reduziert wird. Bei dieser Technologie wird an Stelle von CO2 zunehmend Wasserdampf emittiert. So werden wir bereits Ende 2033 technisch in der Lage sein, rund 95 Prozent unserer CO2-Emissionen einzusparen. Mehr Informationen zu SALCOS® unter SALCOS® – Programm zur CO2-armen Stahlproduktion.

Neben der Vermeidung direkter CO2e-Emissionen treiben wir ebenfalls aktiv die Reduktion unserer energiebezogenen Emissionen voran. Dazu setzen wir intensiv auf die Beschaffung von Fremdstrom aus regenerativen Quellen.

Unser Dekarbonisierungsansatz

Unsere SBTi-Ziele sind Ausdruck unseres Dekarbonisierungsansatzes, der auf vier Eckpfeilern basiert:

Wissenschaftsbasiert

Unsere Ziele beruhen auf weltweit anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens.

Wirkungsorientiert

Zur Erreichung unserer Ziele konzentrieren wir uns auf Maßnahmen zur direkten Vermeidung von CO2e-Emissionen. Bei der nachhaltigen Dekarbonisierung aller Geschäftsbereiche gehen wir zielgerichtet vor.

Ganzheitlich

Wir berücksichtigen sowohl unsere direkten Auswirkungen als auch jene in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette im In- und Ausland. Im Fokus stehen insbesondere die nachhaltige Beschaffung von Gütern und eine Reduzierung der CO2e-Emissionen über die Nutzungsphase unserer Maschinen.

Transparent

Wir sind uns bewusst, dass Transparenz ein wichtiger Faktor für Vertrauen und Glaubwürdigkeit ist. Deshalb kommunizieren wir regelmäßig unsere Fortschritte und laden unsere Stakeholder zum Austausch ein.

SALCOS® - Wir machen Stahl grün

Mit SALCOS® haben wir gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung die Grundlagen für eine nahezu CO2-freie Stahlproduktion geschaffen.

Zentrale Elemente des Konzepts sind Strom aus erneuerbaren Quellen und dessen Einsatz in der Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse. Dieser grüne Wasserstoff wird die Kohle ersetzen, die wir derzeit im konventionellen Hochofenprozess verwenden. Möglich wird dies mithilfe sogenannter Direktreduktionsanlagen, in denen Eisenerz durch Wasserstoff direkt im festen Zustand zu Eisen reduziert wird. Bei dieser Technologie wird an Stelle von CO2 Wasserdampf emittiert.

Unser Programm SALCOS® verfolgt damit den Carbon Direct Avoidance Ansatz, der dafür steht, die Entstehung von CO2 in der Stahlerzeugung von Beginn an zu vermeiden. Insgesamt können wir mit unserem Ansatz den CO2-Ausstoß bei der Stahlherstellung um über 95 % senken.
 

Zum Programm SALCOS®

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